RAG-Stiftung: Der Brandstifter und sein Biedermann

Jürgen-Johann Rupp gehört zu jenen unscheinbaren Geschäftsleuten, die sich in der Öffentlichkeit selten blicken lassen. 68 Jahre alt ist er, von schmaler Statur, hat Jura studiert. Fast sein ganzes Berufsleben lang hat er es in der grauen Welt der Gesetze und Verordnungen ausgehalten. Er arbeitete in der Rechtsabteilung eines Verbandes, in der Rechtsabteilung eines Energieunternehmens, wechselte in die Führungsetage des ehemaligen Bergbaukonzerns RAG in Essen, bevor er im Jahr 2019 das wurde, was er noch heute ist: Finanzvorstand der RAG-Stiftung. Arbeitskollegen fällt die bedingungslose Loyalität auf, die Rupp gegenüber seinem Chef, dem Stiftungsvorsitzenden, erkennen lässt. Ein braver Mann mit einem braven Lebenslauf in einer braven Stiftung, so sieht es aus. Dabei vergisst man leicht, dass sich Rupp leichtfertig auf einen Unternehmer einließ, dessen Name inzwischen einem Synonym für schamlose Betrügereien gigantischen Ausmaßes gleicht: René Benko.