Publik-rechtlicher Rundfunk: 3sat-Chefin kritisiert mögliche Zusammenlegung mit arte
3sat-Chefin Natalie Müller-Elmau kritisiert Pläne der Bundesländer, den Sender und den deutsch-französischen Kulturkanal arte zusammenzulegen. Dabei würden „jede Menge Inhalte“ wegfallen, die den Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags ausmachten, sagte Müller-Elmau. Das müsse allen Beteiligten klar sein. Genau wie arte sei auch 3sat zudem ein internationaler Sender, „bei dem die deutsche Seite nur ein Partner ist – und auch Österreich und die Schweiz mitzureden haben“. Wie eine Integration oder Teilintegration aussehen sollte, könne sie sich „nicht wirklich vorstellen“, sagte Müller-Elmau.
3sat ging 1984 als gemeinsames Programm der deutschsprachigen Länder auf Sendung. Neben ARD und ZDF auf deutscher Seite sind auch der Österreichische Rundfunk ORF und das schweizerische öffentlich-rechtliche Fernsehen SRG beteiligt. Die Federführung liegt beim ZDF, auch das 3sat-Sendezentrum befindet sich am ZDF-Hauptsitz in Mainz.
3sat und arte seien in der bisherigen Konstellation extra so aufgestellt, dass sich die beiden Programm ergänzten und nicht überschnitten, sagte Müller-Elmau weiter. Dabei sei 3sat klar auf den deutschsprachigen Raum ausgerichtet. Sollte der Sender seine Eigenständigkeit verlieren, würde auch „die Stimme deutschsprachiger Kultur und Wissenschaft“ an Kraft verlieren. Nach eigenen Angaben geht sie aber davon aus, dass es 3sat auch in Zukunft noch geben wird.
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk soll „digitaler und sparsamer“ werden
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder beabsichtigen mit dem neuen Medienstaatsvertrag eine Reduzierung der Hörfunkprogramme sowie der rein digitalen Spartensender. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll dadurch „digitaler und zukunftsfester, aber auch effizienter und sparsamer“ werden.
Neben der Zusammenlegung von 3sat und arte sieht der Vorschlag außerdem vor, die Kanäle Phoenix, tagesschau24, ARD alpha und ZDFinfo zu einem gemeinsamen Informations- und Bildungsangebot zusammenzufassen. Die Zahl der Radioprogramme der öffentlich-rechtlichen Anstalten soll grundsätzlich auf jeweils vier begrenzt sein. Sonderregelungen soll es für Landesrundfunkanstalten geben, die mehrere Bundesländer abdecken, was etwa den SWR oder NDR betreffen würde.
Planmäßig soll der Staatsvertrag ab Sommer 2025 gelten. Zuvor muss er aber von sämtlichen Landtagen ratifiziert werden.
3sat-Chefin Natalie Müller-Elmau kritisiert Pläne der Bundesländer, den Sender und den deutsch-französischen Kulturkanal arte zusammenzulegen. Dabei würden „jede Menge Inhalte“ wegfallen, die den Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags ausmachten, sagte Müller-Elmau. Das müsse allen Beteiligten klar sein. Genau wie arte sei auch 3sat zudem ein internationaler Sender, „bei dem die deutsche Seite nur ein Partner ist – und auch Österreich und die Schweiz mitzureden haben“. Wie eine Integration oder Teilintegration aussehen sollte, könne sie sich „nicht wirklich vorstellen“, sagte Müller-Elmau.