Proteste in Marokko: Gen-Z-Proteste hinaus Marokkos Straßen

In Marokko protestieren seit über einer Woche junge Menschen unter dem Namen „GenZ 212“ gegen Korruption und milliardenschwere Ausgaben für die Fußball-WM 2030. In mehreren Städten, darunter Rabat, Marrakesch und Casablanca, kam es zu teils gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei und zahlreichen Festnahmen. Seit September wurden laut Berichten drei Menschen getötet und viele verletzt. Die Demonstrierenden kritisierten, dass die Regierung Milliarden in Sportprojekte investiere, während das Gesundheitssystem marode sei. Sie fordern stattdessen Investitionen in Schulen und Krankenhäuser. Es sind die größten Demonstrationen seit Jahren. Wie es zu den Protesten kam und warum gerade junge Menschen auf die Straße gehen, analysiert ZEIT-Autor Mohamed Amjahid

Der Bundestag berät über neue Verschärfungen in der Migrationspolitik. Geplant ist die Abschaffung der „Turbo-Einbürgerung“, die seit 2024 eine Einbürgerung bereits nach drei Jahren bei besonderen Integrationsleistungen ermöglicht. Die Ampel hatte die Reform im vergangenen Jahr beschlossen, um hoch qualifizierte Migranten schneller einzubürgern und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) hält das Modell für einen Fehler. Tatsächlich wurde die Regelung bisher kaum genutzt. In den meisten Bundesländern lag die Zahl solcher Einbürgerungen im ein- oder zweistelligen Bereich, bundesweit unter einem Prozent. Kritiker warnen dennoch, dass die Abschaffung ein negatives Signal an hoch qualifizierte Fachkräfte sendet, die nach Deutschland kommen könnten. Ferdinand Otto, Redakteur im Politikressort der ZEIT, ordnet ein, wie wahrscheinlich die Rücknahme des Gesetzes ist und welche Folgen dies haben könnte.

Außerdem im Update: Die designierte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist nach einem Messerangriff außer Lebensgefahr. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft wurde sie von ihrer 17-jährigen Tochter niedergestochen. Iris Stalzer habe die Jugendliche bei einer ersten Vernehmung selbst belastet. Die Ermittlungen dauern an.

Der Chemienobelpreis 2025 geht an Susumu Kitagawa, Richard Robson und Omar Yaghi. Ausgezeichnet werden sie für die Entwicklung metallorganischer Gerüste (MOFs), neuartiger Molekularstrukturen, die unter anderem CO₂ aus der Luft filtern und Schadstoffe abbauen können. Was ihre Forschung so besonders macht, erklärt Linda Fischer, Redakteurin im Wissensressort der ZEIT. 

 

Und sonst so? Dürfen Veggieprodukte weiter Wurst heißen?

 

Moderation und Produktion: Helena Schmidt

Redaktion: Hannah Grünewald

Mitarbeit: Celine Yasemin Rolle

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