Polen | Polen: Der 8. Mai prägt solange bis heute den Blick gen Deutschland, gen Russland und die Ukraine
Nach der deutschen Besatzung folgte stalinistische Unterdrückung: Doch daran liegt es nicht, dass man heute in Polen gegenüber Deutschland Milde walten lässt, und Vertreter Russlands wie selbstverständlich von Gedenkfeiern ausgeladen sind
In Polen befreite Häftlinge der NS-Vernichtungslager
Foto: dpa
In Polen gibt es kaum einen besseren Film, der das Ende des Zweiten Weltkriegs so eindrücklich darstellt wie Asche und Diamant des Regisseurs Andrzej Wajda (1926–2016). Der nach dem Roman von Jerzy Andrzejewski 1958 gedrehte Streifen zeigt meisterhaft und mit grandioser Symbolik den Tag des Kriegsendes. Zugleich wird deutlich, wie zerrissen die polnische (Klassen-)Gesellschaft seinerzeit auf die sich abzeichnende Zeitenwende reagierte. Wajda wollte in einem absehbar kommunistisch regierten Land den antikommunistischen Kräften ein menschliches, sympathisches und tragisches Gesicht geben.
Über ein Jahrzehnt nach einem für Polen verheerenden Krieg und einer gnadenlosen Besatzungszeit mit sechs Millionen polnischen und polnisch-jüdischen Opfern gelang es, eine amo