Pink-Floyd-Mitgründer: Roger Waters geht juristisch gegen Konzertabsagen vor

Der Mitbegründer der Band Pink Floyd, Roger Waters, will gegen die behördlichen Absagen seiner Konzerte in München und Frankfurt juristisch vorgehen. „Meine Anwälte leiten Schritte ein, um sicherzustellen, dass meine Konzerte in München und Frankfurt im Mai 2023, wie vertraglich vereinbart, stattfinden“, sagte er laut einer Mitteilung seines Managements. 

Damit wolle er sich vor „den verfassungswidrigen Maßnahmen zweier Behörden“ schützen, „die sich offenbar auf eine grundlegend falsche Anschuldigung stützen, die gegen mich erhoben wurde“. Der „Wille einiger weniger“ dürfe kein Hindernis für die Konzerte sein, „Menschenrechte und die Meinungsäußerungsfreiheit“ müssten durchgesetzt werden.

Waters weist Antisemitismus-Vorwurf zurück

Roger Waters‘ Konzerte in München und Frankfurt sollen abgesagt werden, weil ihm Kritiker Antisemitismus vorwerfen. So unterstütze er die sogenannte BDS-Kampagne, die zum Boykott Israels aufruft. Zudem ließ er auf Konzerten Ballons in Schweineform aufsteigen, auf denen ein Davidstern abgebildet war. Zudem lässt er auf der Tour den Hinweis einblenden, Menschen, die Pink Floyd mögen, seine Politik aber ablehnten, könnten sich verziehen.  

Der Musiker weist die Vorwürfe gegen sich zurück. „Ich möchte ein für alle Mal klarstellen, dass ich nicht antisemitisch bin und niemals antisemitisch gewesen bin“, sagte er laut seinem Management. „Meine allgemeinbekannten Ansichten beziehen sich ausschließlich auf die Politik und die Handlungen der israelischen Regierung und nicht auf die Menschen in Israel.“ Antisemitismus sei abscheulich und rassistisch.

Israels Botschafter fordert Absage von Konzert in Berlin

Der Münchner Stadtrat will sich am Mittwoch mit einer möglichen Vertragskündigung für das dort geplante Konzert befassen. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt hatten sich als Gesellschafter der Frankfurter Messe für die Absage von Waters‘ Konzerts in der Frankfurter Festhalle ausgesprochen. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt hatte den Schritt begrüßt. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sprach von einem Zeichen dafür, dass Antisemitismus in Kunst und Kultur nicht geduldet werden müsse.

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hatte zuletzt auch eine Absage der geplanten Konzerte in Berlin gefordert. Der Musiker plant im Mai außerdem noch Auftritte in Köln und Hamburg.