Parteifunktionär | Den Niedergang zelebrieren: „Herr Aurich“ – Monika Marons kluge Parabel

„Der Kraftfahrer öffnete Herrn Aurich, der aus bekannten Gründen nur die hintere Sitzbank benutzte, die Wagentür, nahm Herrn Aurichs Aktentasche, überholte Herrn Aurich auf dem Weg zum Gartentor und öffnete es mit einem geübten Griff durch die Gitterstäbe, ehe Herr Aurich das Tor erreicht hatte.“ Viermal der Name in diesem ersten Satz, absichtsvoll nicht ersetzt durch „seine“, „ihn“ und „er“. Als ob die Autorin sich vor Herrn Aurich verbeugen wollte, in teuflischer Ironie. Denn sie weiß ja schon, was ihm blüht. Und auch wir ahnen, Hochmut kommt vor dem Fall: „Nachts erwachte Herr Aurich von einem brennenden Schmerz auf den Bronchien und würgender Übelkeit.“

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