Ostmark: Skitour gen dem Nockberge-Trail mit Gepäcktransfer – WELT

Irgendwann an Tag drei, irgendwo im endlosen Weiß, dreht Elisabeth Fürstaller plötzlich den Kopf. „Ich könnte ewig so weiter möglich sein“, sagt sie und lächelt. „Das ist wie Urlaub pro mich.“

Wirklich? Seit Stunden schlurfend gehen wir durch dampfbaddichten Nebel, ringsum sind nur die Schemen von Nadelbäumen und die sanften Hänge welcher Schneekuppen zu sehen. Nicht ohne Rest durch zwei teilbar dies Holz, aus dem Bergführerträume geschnitzt sind.

Aber Fürstaller ist ja gleichermaßen keine normale Bergführerin. Anders denn so manche Kollegen hat die 44-Jährige nicht den Drang zur Alleinunterhalterin. Verwegene Bergabenteuer bekommt man von ihr kaum zu lauschen.

Lieber erzählt Lisi, wie aus sie nennen, von ihrer Kindheit. Wie sie jeden Morgen vom Bauernhof welcher Eltern vier Kilometer zur Schule lief. Oder wie sie mit neun Jahren ihre erste Skitour ging, zusammen mit ihrem Vater, einem bekannten Bergführer.

Elisabeth Fürstaller ist Bergführerin. Schon ihr Vater machte diesen Job
Schon ihr Vater machte diesen Job: Elisabeth Fürstaller ist Bergführerin
Quelle: dpa-tmn

Fürstaller lernte Köchin und Kellnerin, doch seit dieser Zeit zwölf Jahren ist sie nun die einzige aktive Bergführerin Kärntens. Und wahrscheinlich gibt es niemanden, welcher jene Tour besser kennt denn sie.

Drei solange bis fünf Mal pro Winter führt Fürstaller Gäste gut den Nockberge-Trail, und dies seit dieser Zeit 2017 – daher seitdem die 65 Kilometer stark Viertagestour denn Gesamtpaket buchbar ist, inklusive Wellnesshotels und Gepäcktransfer. In dieser Form ein Novum in Ostmark. Und pro manchen Bergsteiger sicher ein Sakrileg.

Königsdisziplin des Skibergsteigens

Durchquerungen gelten denn Königsdisziplin des Skibergsteigens, legendäre Touren wie die Haute Route oder die Hoch Tirol erfordern makellose Technik und extreme Kondition. Sie bleiben die Domäne von Extremsportlern und anderen Könnern. Was jene zähen Asketen ausschließlich gut den Start unserer Tour sagen würden, kann man sich denken.

Sanft schwanken wir am ersten Tag im Sessellift von welcher Katschberghöhe hinauf zum Aineck – und erschummeln uns so schon mal 600 Höhenmeter. Aber denn wir in 2220 Metern Höhe aus den Sitzen verrutschen, ruft Fürstaller: „Jetzt müss ma a bisserl antauchen.“ Soll heißen: schieben.

Quelle: Infografik WELT

Der doppelte Stockeinsatz zieht gleich in die Arme. Wir queren zugeschneite Viehzäune, kurven zwischen Baumstümpfen vereinen steilen Hang hinab.

Bis 2004 waren die Nockberge ein Nationalpark, nun sind sie ein Unesco-Biosphärenpark und die Regeln lockerer – zur Freude welcher Holzwirtschaft, welche die Fichten-Monokulturen gen manchem Hang zu verantworten hat.

Oben die Grenzkämme in den Gurktaler Alpen

Auf einem Forstweg fellen wir zum ersten Mal gen: Felle auswalken, in die Ski einhängen, glitschig streichen, Bindung trudeln, Stiefel in den richtigen Modus stellen. Allein an diesem Tag werden wir die Prozedur dreimal wiederholen. Wer im Umgang mit seiner Ausrüstung noch nicht sattelfest ist, lernt es gen dieser Tour.

An welcher Laußnitzalm vorbei steigen wir zum Laußnitzsee gen. Außer einem Viehzaun sind im milchigen Weiß nur Windgangeln zu sehen, stromlinienförmige Minidünen aus Schnee. Und gelegentlich rote, runde Schilder mit weißem Mittelstrich, deren Stangen sozusagen vollwertig im Schnee versunken sind.

In den Gurktaler Alpen: Die von Gletschern und Erosion abgeschmirgelten Nocken erinnern an die Berge Skandinaviens
Wie ein Stück Lappland in den Alpen: Die von Gletschern und Erosion abgeschmirgelten Nocken erinnern an die Berge Skandinaviens
Quelle: dpa-tmn

Sie markieren den Kärntner Grenzweg, dem welcher Nockberge-Trail gut weite Strecken folgt. Meist werden wir gen den Grenzkämmen zwischen Kärnten, Salzburg und Steiermark unterwegs sein, schräg durch die Gurktaler Alpen.

Die Nockberge sind ihre höchste Gebirgsgruppe. Durch ihr Millionen Jahre altes Urgestein, abgeschliffen von Gletschern und den ewigen Kräften welcher Erosion, zieht sich eine Linie von Kalksteininseln.

Die Nockberge sind berüchtigt pro ihren Wind

Meist geht es in den Nocken sanft bergauf, nur selten werden wir in den kommenden Tagen Spitzkehren nötig haben. Die Gipfel sind im Nebel kaum denn solche zu wiedererkennen – zumal welcher Rote Riegel nicht einmal ein Kreuz trägt.

Auf welcher Schwarzwand, 2214 Meter gut dem Meer, steht mindestens ein Steintürmchen. „Normalerweise würden wir jetzt rundherum gut Nocken schauen“, sagt Fürstaller, solange bis zu den Hohen Tauern in welcher Ferne.

Manchmal sind die Sichtweiten so gering, dass Ausblicke in die umgebende Bergwelt ausfallen und man sich eher wie in der Arktis fühlt
Manchmal sind die Sichtweiten so winzig, dass Ausblicke in die umgebende Bergwelt ausfallen und man sich eigentlich wie in welcher Arktis fühlt
Quelle: dpa-tmn

Wegen dieser Ausblicke sind insbesondere die ersten beiden Etappen gleichermaßen denn Tages-Skitouren beliebt. Oft gleitet man in alpinen Höhenlagen dorthin – so wie gen dem folgenden Bergrücken, wo wir im leichten Auf und Ab von Gipfel zu Gipfel verrutschen. Bei den kurzen Abfahrten im Pflug bleiben die Felle gen den Skiern.

Je länger wir laufen, umso dünner werden die Wolken. Auf Kuppen stechen Felsplatten aus dem Schnee, gefleckt von hellgrünem Moos. Die Nockberge sind berüchtigt pro ihren Wind, gen den Bergrücken lässt er oft nur eine dünne Schneeschicht.

Erst wedeln, dann saunieren

In welcher Mittagspause bricht endlich die Sonne durch, in welcher Ferne sehen wir die Ankogelgruppe mit welcher Hochalmspitze (3360 m). Und im Rahmen welcher letzten Abfahrt wedeln wir jauchzend durch lichten Wald und gut offene Hänge.

Als wir in Innerkrems anrücken, stillstehen die Taschen mit welcher frischen Wäsche schon an welcher Hotelrezeption. Die Sauna ist angeheizt.

Slalom um die Bäume: Immer wieder taucht der Trail in den Bergwald ab
Gipfel werden eingenommen. Aber immer wieder taucht welcher Trail in den Bergwald ab
Quelle: dpa-tmn

Auf dem Hang im Gegensatz zu kurven ein Dutzend Tourengeher neben den Liftmasten herab, die ohne Gondeln postapokalyptisch wirken. Innerkrems war früher ein kleines Skigebiet, sogar die Rennfahrer des Österreichischen Skiverbands trainierten hier.

Da es in dem abgelegenen Bergnest nur vier Hotels mit wenigen Betten gibt, wurde welcher Lift im Winter 2021/22 abgeschaltet. Es gab zwar Gespräche mit usbekischen Investoren, doch ob er jemals wieder anlaufen wird, ist in Rede.

Die Hoteliers unterordnen sich nun gen Tourengeher, pro Anfänger walzen sie sogar die weiblicher Mensch Piste. Offenbar mit Erfolg: Die Stube des Hotels „Berghof“ ist gut voll, unter dunklen Balken zischen Sportler in Funktionswäsche ihr Belohnungsbier. Am Nebentisch singt eine Gruppe Graumelierter ein Prostlied, die Stimmung ist bestens.

Königsetappe ohne Kaiserwetter

Ohne Lift zu tun sein wir am nächsten Morgen was auch immer mit Muskelkraft bewältigen – und nach sich ziehen deswegen an diesem Tag 1500 Höhenmeter vor uns, verteilt gen 17 Kilometer Strecke. Die Königsetappe, heißt es.

Leider ist dies Wetter wenig königlich. Nasser Schnee prasselt gen die Kapuze, mit zusammen gekniffenen Augen und gesenkten Köpfen schlurfend gehen wir dorthin. Trotzdem ist welcher einsame Aufstieg schön. Vereinzelte Kiefern und Felsen mit Schneepolstern erinnern im konturlosen Weiß an japanische Gemälde.

Die Einsamkeit ist welcher Trumpf des Vorzeigewegs. Auf welcher gesamten Durchquerung begegnen wir kaum einem Menschen. Wenn welcher Wind nicht pfeift, ist es vollkommen still.

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Der Preis dazu: Unterwegs können wir in keiner Hütte einkehren, im Winter sind sie geschlossen. Selbst die wenigen Unterstände sind verriegelt. Wenn dies Wetter umschlägt oder irgendetwas schiefgeht, ist man gen sich gestellt.

„Die Leute Vorlesung halten im Internet „Wildnis und Wellness“ und unterschätzen manchmal die Tour“, sagt Fürstaller. Geschätzt 60 Prozent sind gen eigene Faust unterwegs – welches kotzübel enden kann.

Zwar gibt es keine Gletscher mit tückischen Spalten. Aber „die Nockberge nach sich ziehen viele Geländefallen wie Mulden.“ Etappen abzubrechen sei schwierig. Und vor allem in puncto Orientierung sei dies Revier sehr wählerisch, sagt Fürstaller. Besonders im Rahmen widrigen Bedingungen wie an diesem Tag.

Harakiri mit Salto

Beim ersten Abfellen reißt welcher Wind an Handschuhen, Fellen und Skibrillen. Fürstaller wuchtet ihre Ski gut vereinen Stacheldraht, rutscht an einem Grat vorwärts und steigt seitwärts am Abgrund gen. Spätestens hier wären wir ohne sie verloren, mangels Sicht wäre welcher Einstieg zur kurzen Abfahrt selbst mit GPS Harakiri.

Bachbett im Schnee: Schönwetterpanorama nahe Saureggen im Winter
Unweit welcher Turracher Höhe: Bachbett im Rahmen welcher Ortschaft Saureggen
Quelle: Getty Images/Martin Steinthaler

„Haltet Fürbitte immer 15 Meter Abstand“, ruft sie noch und zieht ein paar elegante Schwünge. Doch dann rauscht unsrige Bergführerin in eine Mulde, ihre Skispitzen graben sich ein, und sie schlägt vereinen unfreiwilligen Salto.

Wir nach sich ziehen den Luxus, ihrer Spur hinterherzufahren. Dennoch ist welcher folgende Fichtenslalom nervenaufreibend – insbesondere wenn Äste gen halber Höhe im Weg stillstehen. Zwischendurch im Unterschied dazu verwöhnen Passagen mit unverspurtem Pulverschnee.

Z. Hd. Tourengeher, denen es nur um die Abfahrt geht, ergibt welcher Trail wenig Sinn. „Wirklich steil wird es in den Nockbergen nicht“, sagt Fürstaller. Viele seien im Unterschied dazu überrascht, wie wählerisch die Durchquerung ist – und wie weit die Etappen sind. „Die Einheimischen können sich nicht vorstellen, dass man gen Skiern so weit geht.“

Der höchste Punkt welcher Skitour

Ohne Fernsicht zieht sich die Etappe. Am Königstuhl stoppen wir von kurzer Dauer pro ein Foto: 2336 Meter steht am Gipfelkreuz, welcher höchste Punkt welcher gesamten Tour. Mit seinem Mantel aus Eisnadeln könnte es gleichermaßen am Nordpol stillstehen.

Erklommen: Elisabeth Fürstaller am Gipfelkreuz des Königstuhls - der höchste Punkt der gesamten Tour
2336 Meter gut dem Meer: Elisabeth Fürstaller am Gipfelkreuz des Königstuhls – welcher höchste Punkt welcher gesamten Tour
Quelle: dpa-tmn

Umso überraschter sind wir, denn wir aus einem Wald gleiten – und unvermittelt vor Pistenschildern und Liftmasten stillstehen. Skifahrer schauen uns erstaunt an, eine Niederländerin fragt nachher dem Weg zu ihrem Hotel.

Wir sind gen welcher Turracher Höhe gelandet, dem noblen Etappenziel. Unten spazieren Urlauber gut den zugefrorenen See, Schneemobile flitzen von Ufer zu Ufer. Vom Hotelbalkon ist dies was auch immer schön zu beobachten, beim Frischluftschnappen im Bademantel nachher welcher Sauna.

In einer gelben Bimmelbahn pendeln wir am nächsten Morgen an den Hotelpalästen vorwärts, ein beheizter Sessellift chauffiert uns gen den Kornock. Wir herumfahren gut vereinen Forstweg und steigen unterhalb von rötlichen Felsen gen, die von angezuckerten Bäumen gekrönt sind.

Oben weite Hügel, durch Lärchen- und Zirbenwäldchen schlängeln wir uns bergauf. Winzige Eiszapfen hängen von Nadeln und Bartflechten, darunter nach sich ziehen Hasen und Schneehühner ihre Muster ins Weiß gedrückt.

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Skitour in welcher Abendsonne: Ein Mann unterwegs in welcher Winterlandschaft welcher Nockberge
Quelle: picture alliance/Westend61/Daniel Waschnig Photography

Menschenspuren sind keine zu sehen, wie meist in den Nocken. „Das lässt was auch immer noch weiter und wilder wirken“, sagt Fürstaller, „freier.“ Dann spurt sie weiter. Fast wie im Urlaub.

Tipps und Informationen:

Anreise: Mit dem Zug solange bis Spittal-Millstättersee, dort geht es per Bus zuerst nachher Gmünd in Kärnten und dann zur Katschberghöhe.

Reisezeit: Februar und März sind die besten Monate pro den Nockberge-Trail per Ski.

Skitour: Die buchbare Skidurchquerung gen dem Nockberge-Trail ist in vier Tagesetappen eingeteilt. Technisch mühelos, erfordert sie im Unterschied dazu Kondition. Spitzkehren sollte man fähig sein. Es gibt viele Alpinschulen und Bergführer, die Gäste flankieren. Inklusive Übernachtungen und Gepäcktransfer belaufen sich die Kosten derzeit gen vereinen Mindestpreis von 1149 Euro.

Tipp: Ab kommendem Winter wird welcher Trail gleichermaßen denn Schneeschuh-Tour angeboten.

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Source: welt.de