Ostkongo: Angola will zwischen Kongo und M23-Rebellen vermitteln
Angola hat angekündigt, bei Friedensgesprächen zwischen dem Kongo und den von Ruanda unterstützten M23-Rebellen in einer Vermittlerrolle auftreten zu wollen. Dies ging aus einer Mitteilung des angolanischen Präsidentenbüros hervor. Angola will nach eigenen Angaben versuchen, die Verhandlungen bereits in den kommenden Tagen einzuleiten.
Der kongolesische Präsident Félix Tshisekedi sprach derweil in Angola über einen möglichen Friedensprozess. Zuvor waren mehrere von Angola initiierte Friedensgespräche abgesagt worden, bei denen die M23-Rebellen ausgeschlossen waren und die sich stattdessen auf ihre ruandischen Unterstützer konzentriert hatten.
Im rohstoffreichen Ostkongo kämpfen mehr als 100 bewaffnete Gruppen um Einfluss. Die M23 ist die schlagkräftigste von ihnen. Die Gruppe wird nach Einschätzung von UN-Experten von etwa 4.000 ruandischen Soldaten unterstützt. Mehr als sieben Millionen Menschen sollen infolge einer der größten humanitären Krisen der Welt vertrieben worden sein.
In einer Blitzoffensive hatte die M23 unter anderem die Kontrolle über die ostkongolesische Provinzhauptstadt Goma übernommen. Zuletzt eroberte die Gruppe die zweitgrößte Stadt Bukavu. Rund 3.000 Menschen sind durch die Eskalation des Konflikts bislang getötet worden.
Der UN-Menschenrechtsrat hatte im vergangenen Monat eine Kommission eingesetzt, die den Gewaltausbruch und damit verbundene Gräueltaten in der Region untersuchen soll, einschließlich der Vorwürfe von Vergewaltigungen und Hinrichtungen auf beiden Seiten.