Nvidia-Chef warnt vor Schaden für US-Techindustrie durch Streit mit China

Nvidia-Chef Huang: »Mit unseren Händen auf dem Rücken gefesselt«
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Die US-Techindustrie droht nach Ansicht von Nvidia-Chef Jensen Huang im Zwist zwischen Washington und Peking stark in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Die Branche sei wegen des Chipstreits dem Risiko eines »enormen Schadens« ausgesetzt, sagte Huang in einem Interview der »Financial Times«. Die von der Regierung von US-Präsident Joe Biden eingeführten Exportkontrollen von Chips in die Volksrepublik ließen Nvidia »mit unseren Händen auf dem Rücken gefesselt« dastehen. Chinesische Firmen begännen, eigene Halbleiter zu fertigen, um mit Nvidias Chips für Grafikkarten, Gaminganwendungen und Künstliche Intelligenz zu konkurrieren. China stehe für ungefähr ein Drittel des Marktes von US-Techfirmen, das sei unmöglich zu ersetzen.
Erst am Sonntag hatten die Chinesen den Streit verschärft, indem die Cybersicherheitsbehörde des Landes die Produkte des US-Speicherchipherstellers Micron als Gefahr für die Sicherheit der eigenen Informations-Infrastruktur einstufte. Washington versucht seit geraumer Zeit, den Zugang Pekings zu Hochtechnologie einzuschränken, unter anderem sollen moderne Maschinen zur Chipherstellung nicht in das asiatische Land gelangen.
Umgekehrt hat Apple gestern bekannt gegeben, dass der Konzern im Rahmen eines milliardenschweren Deals Teile für Kommunikations-Chips in den USA entwickeln und herstellen lassen will. Die mehrjährige Vereinbarung mit dem Chipkonzern Broadcom umfasst unter anderem Bauteile für 5G-Funktechnik, wie der iPhone-Konzern am Dienstag mitteilte. Konkrete Angaben zum Volumen des Deals oder der Laufzeit gab es nicht.