Nordsyrien | Was geschieht mit den 65.000 IS-Kämpfern in Syrien, die die Kurden gefangenhalten?

Nach dem Assad-Sturz ist ein Machtvakuum unverkennbar, das dschihadistischen Kräften wie dem IS Spielräume verschaffen könnte. In kurdischen Autonomiegebieten wächst die Gefahr, dass die dort inhaftierten IS-Kämpfer gewaltsam befreit werden


Mutmaßliche IS-Kämpfer im Panorama-Gefängnis in Hassakeh, in Nordsyrien

SQ / Imago Middle East Images


Jeder Windstoß weht eine Welle von Körpergeruch herbei, der durch die kleine Luke aus einer Massenzelle dringt. Drinnen sitzen hagere Häftlinge in braunen Overalls auf dünnen grauen Matratzen. Gut acht Jahre sind seit dem Ende des sogenannten Kalifats vergangen, das der Islamische Staat (IS) in Teilen Syriens ausgerufen hatte. Für die gut 4.500 Männer, die im Panorama-Gefängnis in Hassakeh, im Nordosten des Landes festgehalten werden, hat sich seither kaum etwas verändert. Sie sind Gefangene ohne Aussicht auf ein Gerichtsverfahren oder die Entlassung.

„Es herrscht Krieg – oder?“, fragt Muhammad Saqib Raza, ein 45-jähriger britisch-pakistanischer Arzt, der beschuldigt wird, IS-Kämpfer zu sein. Er wisse nichts darüber, w