Nahost-Liveblog: ++ Mehr denn 545.000 Vertriebene zurück in Nordgaza ++

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Mehr als eine halbe Million Palästinenser sind seit Beginn der Waffenruhe laut UN in den Norden des Gazastreifens zurückgekehrt. Radikale Siedler haben offenbar ein Dorf im Westjordanland angegriffen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Mehr als 545.000 Palästinenser kehren in den Norden des Gazastreifens zurück
- Radikale Siedler greifen offenbar Dorf im Westjordanland an
Die Familie von einer der am Samstag aus der Gefangenschaft der Hamas freigelassenen Geiseln, Jarden Bibas, hat Details über dessen Geiselhaft bekanntgemacht. Wie seine Schwester Ofri Bibas-Levy mitteilte, wurde Bibas unter sehr schwierigen Bedingungen festgehalten und war ihren Angaben zufolge „ständiger psychischer Folter“ ausgesetzt. Er habe erheblich an Gewicht und Muskelmasse verloren und auch nur selten die Sonne gesehen, sagte Bibas-Levy über ihren Bruder. Dieser befindet sich derzeit in einem Krankenhaus in Tel Aviv.
Jarden Bibas wurde getrennt von seiner Frau Schiri und seinen beiden Söhnen Ariel und Kfir von Terroristen entführt. Über ihr Schicksal gibt es keine gesicherten Informationen.
Mehr als 545.000 Palästinenser sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas aus dem südlichen in den nördlichen Gazastreifen gelangt. Wie UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag erklärte, kehrten im gleichen Zeitraum mehr als 36.000 Menschen in den Süden der Region zurück.
Zudem erreicht laut Dujarric immer mehr humanitäre Hilfe den Gazastreifen. „Ein Drittel der Haushalte hat Berichten zufolge einen besseren Zugang zu Nahrungsmitteln, aber der Verbrauch bleibt deutlich unter dem Niveau vor der Eskalation der Feindseligkeiten“, sagte er. „Für die meisten Haushalte ist das größte Hindernis einfach der Mangel an Bargeld.“
Radikale jüdische Siedler haben palästinensischen Angaben zufolge die Ortschaft Susya im Westjordanland angegriffen. Sie hätten Steine auf mehrere Häuser geschleudert, Wassertanks zerstört und Autos beschädigt, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf die örtlichen Behörden des in der Region Masafer Jatta südlich von Hebron gelegenen Dorfes.
Der Filmemacher Basel Adra, der im vergangenen Jahr mit „No Other Land“ den Dokumentarfilmpreis bei der Berlinale gewann, veröffentlichte auf der Nachrichtenplattform X mehrere Videos, die die Angreifer und Schäden zeigen sollen. „Während ich dies schreibe, bin ich von bewaffneten und maskierten Siedlern umzingelt, die einen Terrorangriff auf Masafer Jatta ausführen“, schrieb er.
Laut Syriens Interims-Staatschef al-Scharaa wird es erst in vier bis fünf Jahren eine Präsidentenwahl geben. Im Zuge einer Militäraktion hat Israel offenbar weitere Menschen in Dschenin zur Evakuierung aufgerufen.
Source: tagesschau.de