Nahost: Iran fordert nachher Tötung Nasrallahs Sitzung des UN-Sicherheitsrats
Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und weiterer hochrangiger Mitglieder der Miliz hat der Iran eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert. In einem Brief an das höchste UN-Gremium schrieb der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani, der Iran warne eindringlich vor jedem Angriff auf seine diplomatischen Vertretungen und Repräsentanten, der gegen das grundlegende Prinzip der Unverletzlichkeit diplomatischer und konsularischer Einrichtungen verstoße.
Die Nachrichtenagentur dpa zitiert weiter aus dem Schreiben, Israel habe einen „eklatanten Akt terroristischer Aggression gegen Wohngebiete in Beirut verübt, indem es von den USA gelieferte tausend Pfund schwere Bunkerbrecher einsetzte“. Eine Wiederholung „solcher Aggressionen“ werde der Iran nicht dulden und nicht zögern, „seine inhärenten Rechte nach internationalem Recht zu nutzen“.
Wann es zu der Sitzung kommen könnte, war zunächst unklar. Aus Diplomatenkreisen hieß es laut dpa, dass ein Treffen schon an diesem Sonntag zunächst eher unwahrscheinlich erscheine.
Biden: „Es ist Zeit für eine Waffenruhe“
US-Präsident Joe Biden nannte die Tötung von Nasrallah eine „Maßnahme der Gerechtigkeit“ für die Opfer seiner vier Jahrzehnte währenden Terrorherrschaft. Die USA unterstützten weiterhin Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen die Hisbollah und andere vom Iran unterstützte Terrorgruppen, sagte Biden laut einer Mitteilung des Weißen Hauses.
Er habe Verteidigungsminister Lloyd Austin angewiesen, die Aufstellung der US-Streitkräfte im Nahen Osten weiter zu verbessern, um Aggressionen abzuschrecken und das Risiko eines größeren Krieges zu verringern. Ziel der USA bleibe die Deeskalation der Konflikte im Gazastreifen und im Libanon auf diplomatischem Wege.
Biden sprach sich erneut für eine Waffenruhe im Nahen Osten aus. Auf eine Journalistenfrage, ob eine israelische Bodenoffensive gegen den Libanon unvermeidlich sei, sagte Biden: „Es ist Zeit für eine Waffenruhe.“ Auf die Frage, ob die Vereinigten Staaten auf Raketenangriffe auf US-Kriegsschiffe im Roten Meer reagieren würden, antwortete Biden: „Wir reagieren.“
Telefonate mit libanesischem Ministerpräsidenten
Unterdessen telefonierten westliche Minister mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati. Der britische Außenminister David Lammy verlangte danach ein Ende der Gewalt zwischen der israelischen und libanesischen Seite. „Wir waren uns einig, dass eine sofortige Waffenruhe notwendig ist, um das Blutvergießen zu beenden. Eine diplomatische Lösung ist die einzige Möglichkeit, Sicherheit und Stabilität für das libanesische und das israelische Volk wiederherzustellen“, schrieb Lammy auf der Plattform X.
Der französische Außenminister forderte von Israel ein sofortiges Ende der Luftangriffe auf den Libanon. Frankreich sei auch gegen eine israelische Bodenoperation im Libanon, sagte Außenminister Jean-Noël Barrot. Zugleich forderte er bei seinem Telefonat mit Mikati die Hisbollah und den Iran auf, alles zu unterlassen, was zu einer weiteren Destabilisierung der Region führen könnte.
Nach neuen Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums sind im Libanon in den vergangenen zwei Wochen infolge der israelischen Angriffe mehr als 1.000 Menschen getötet und mehr als 6.000 verletzt worden.
Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und weiterer hochrangiger Mitglieder der Miliz hat der Iran eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert. In einem Brief an das höchste UN-Gremium schrieb der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani, der Iran warne eindringlich vor jedem Angriff auf seine diplomatischen Vertretungen und Repräsentanten, der gegen das grundlegende Prinzip der Unverletzlichkeit diplomatischer und konsularischer Einrichtungen verstoße.
Die Nachrichtenagentur dpa zitiert weiter aus dem Schreiben, Israel habe einen „eklatanten Akt terroristischer Aggression gegen Wohngebiete in Beirut verübt, indem es von den USA gelieferte tausend Pfund schwere Bunkerbrecher einsetzte“. Eine Wiederholung „solcher Aggressionen“ werde der Iran nicht dulden und nicht zögern, „seine inhärenten Rechte nach internationalem Recht zu nutzen“.