Nahost: Greta Thunberg aufwärts Segelschiff unterwegs in den Gazastreifen

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist an
Bord eines Segelschiffs in Richtung des Gazastreifens aufgebrochen. Die
22-Jährige bestieg am Sonntag zusammen mit elf weiteren Aktivisten im
Hafen der sizilianischen Stadt Catania das von der sogenannten Freedom
Flotilla Coalition betriebene Schiff Madleen, um „die israelische
Belagerung zu durchbrechen“, wie die Organisatoren mitteilten. 

Die
Aktivisten und Aktivistinnen wollen demnach versuchen, die Küste des Palästinensergebiets zu
erreichen. So solle „internationale Aufmerksamkeit“ auf die anhaltende
humanitäre Krise gelenkt werden, sagten sie vor ihrem Aufbruch.

Mit dem Segelschiff will die Gruppe Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen. An Bord befinden sich demnach zwölf
Aktivisten und Aktivistinnen aus verschiedenen Ländern. An Bord sollen Babynahrung sowie medizinische Güter sein. 

Thunberg wollte schon früher nach Gaza segeln

„Wir machen das, weil wir, egal wie schlecht die Chancen stehen, es
weiter versuchen müssen“, sagte Thunberg und brach in Tränen aus. „Denn
sobald wir aufhören, es zu versuchen, verlieren wir unsere
Menschlichkeit. Und egal wie gefährlich diese Mission ist, sie ist nicht
annähernd so gefährlich wie das Schweigen der ganzen Welt angesichts
des live gestreamten Völkermords.“  

Schon vor einem Monat hatten Aktivisten auf die
Lage im Gazastreifen
aufmerksam machen wollen. Damals war auf einem der
von ihnen genutzten Schiffe nahe der Mittelmeerinsel Malta ein Feuer
ausgebrochen. Die Aktivistinnen sprachen von einem Drohnenangriff, die
maltesische Regierung nicht.

Thunberg wollte auch damals schon mit
Mitstreitern an Bord gehen. Die 22-Jährige ist mit ihrem entschiedenen
Kampf für mehr Klimaschutz bekanntgeworden, setzt sich aber seit Längerem  vor allem für die Palästinenser und Palästinenserinnen ein. Dabei übt sie immer wieder heftige Kritik am Vorgehen Israels in Gaza.