Nach Vorwürfen wegen Insiderhandel: Hugo Boss: Aufsichtsrat hält an Daniel Grieder starr

Der Aufsichtsrat des Modekonzerns Hugo Boss will weiter an seinem heftig kritisierten Vorstandsvorsitzenden Daniel Grieder festhalten.

Der Verdacht einer „Verletzung von insiderrechtlichen Vorschriften“ sei unberechtigt, teilte der MDax-Konzern am Mittwoch in Metzingen als Reaktion auf Vorwürfe der vergangenen Tage mit. Der Aufsichtsrat habe daher Daniel Grieder sein Vertrauen ausgesprochen.
An der Börse zog die Hugo-Boss-Aktie daraufhin um 3% an, nachdem der Kurs in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck geraten war und zeitweise zweistellig verloren hatte. Zuvor hatte unter anderem die österreichische „Kronen-Zeitung“ über den angeblichen Geheimplan von Grieder und dem Unternehmer René Benko berichtet. So sollte laut Zeitung Einfluss auf das Unternehmen genommen werden. Die Hugo-Boss-Pressestelle wollte hierzu keine Stellung beziehen. Auf Anfrage der Zeitung wollten sich dazu Grieder als auch Benkos Anwalt nicht äußern.

Ungeachtet dessen hat die Staatsanwaltschaft Tübingen begonnen, den Vorgang zu prüfen. Es geht um die Frage, ob die bis dato bekannten Umstände einen strafrechtlichen Anfangsverdacht begründen und die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens rechtfertigen könnten. Diese Prüfung wurde auf Anfrage der TW bestätigt. Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin wollte sich indessen mit Hinweis auf die gesetzliche Schweigepflicht „zu Einzelfällen grundsätzlich nicht äußern“.