Nach Signa-Untergang: René Benko zu zwei Jahren Haft verurteilt

Der Signa-Gründer René Benko ist vom Landesgericht Innsbruck in seinem ersten Insolvenzprozess teilweise schuldig gesprochen und zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der österreichische Immobilienunternehmer in einem von zwei Anklagepunkten Vermögen zum Schaden seiner Gläubiger beiseitegeschafft hatte.
In einem zweiten Punkt wurde er hingegen freigesprochen. Benko hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Im Zentrum des Verfahrens standen zwei Transaktionen: eine Vorauszahlung für Miet- und Betriebskosten einer Villa sowie eine Zahlung an Benkos Mutter.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bezifferte den Schaden mit rund 670.000 Euro. Verurteilt wurde Benko wegen der Zahlung an seine Mutter, während er im Zusammenhang mit der Mietvorauszahlung freigesprochen wurde.
Weitere Klagen lassen auf sich warten
Der 48 Jahre alte Benko sitzt seit neun Monaten in Untersuchungshaft. Sein Immobilien- und Handelsimperium Signa war von Herbst 2023 an nach und nach zusammengebrochen. Es ist die größte Insolvenz in der jüngeren Geschichte Österreichs.
Im Gegensatz dazu ist eine Anklage gegen den einstigen Immobilienunternehmer in Deutschland noch in weiter Ferne. Abgeschlossene Ermittlungen gibt es laut der Staatsanwaltschaft München I noch nicht. Deutsche Fahnder beschäftigen sich seit fast zwei Jahren mit einer Unmenge von Daten. Zwischenzeitlich fand auch eine Durchsuchung der Geschäfts- und Privaträume der Familie Benko in Österreich statt. Strafanzeigen wegen des Verdachts der Geldwäsche sind die Grundlage dafür.