Mit 82 Jahren baut Herr Miyazaki Objektive für die Leica

Sadayasu Miyazaki ist leidenschaftlicher Leica-Fachmann. Bild: Patrick Welter

So geht Unternehmertum: Der 82 Jahre alte Leica-Fan Sadayasu Miyazaki produziert in Kleinserien und zu Hause Objektive für Leica-Kameras. Es gibt eine große Szene von Fotografieliebhabern, die sie nachfragen.

Sadayasu Miyazaki empfängt den Reporter nicht in einem Büro, sondern in einem gut besuchten Café am Bahnhof. Man trägt Gesichtsschutzmasken. Auf dem Tisch stehen Plexiglasscheiben, die die Gäste voneinander abschirmen und die das Gespräch erschweren. Nur zögerlich löst Japan sich in diesen Wochen von all den Vorsichtsmaßnahmen, die die Verbreitung des Coronavirus bremsen sollen. Kaum dass wir sitzen, beginnt Miyazaki zu erzählen. „Was möchten Sie wissen? Wie ich zum Objektivbau gekommen bin?“, fragt er geschäftsmäßig. Umgehend verneint er die Vermutung, dass er viele Interviews gebe.

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Der freundlich und bescheiden auftretende Miyazaki ist ein Unikat in der Szene von Fotografieliebhabern, die sich mit Smartphones nicht zufriedengeben. In seinem kleinen Arbeitsraum zu Hause in Funabashi in der Nähe von Tokio stellt er in Kleinserien Objektive für Leica-Kameras des Typ M her, seit 17 Jahren schon. In einem schrumpfenden Markt für Kameras und Objektive, in dem der deutsche Hersteller Leica sich als Manufaktur in einer kleinen Nische erfolgreich behauptet, hat Miyazaki sich als Einzelkämpfer mit Objektiven für die Leica M eine noch kleinere Nische geschaffen.