Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: „Ich wusste, dass es schlimm wird“

DIE ZEIT: Frau Schwesig, Sie haben kürzlich gesagt: „Ich will mein Bundesland vor der AfD retten.“ Wie fühlt es sich an, so einen Satz auszusprechen?

Manuela Schwesig: Ich fühle ihn einfach. Und es ist auch die Realität.

ZEIT: Und Sie meinen, so viel Pathos kommt bei den Wählern an?

Schwesig: Eine zumindest zu großen Teilen rechtsextremistische Partei ist in Mecklenburg-Vorpommern sowie im ganzen Osten auf dem Vormarsch. Engagierte Abgeordnete aus CDU und SPD hatten nicht mal mehr Chancen auf ein Direktmandat. Und eines hat bislang kaum Beachtung gefunden: Friedrich Merz ist der erste Kanzler, der nicht vom Osten gewählt wurde – im Gegensatz zu allen früheren Bundestagswahlen haben hier sämtliche Regierungsparteien verloren, und zwar gegen die AfD.