Messungen der Nasa-Raumsonde »InSight«: Forscher finden Ursache für Marsbeben

Marskrater


Foto: NASA / JPL-Caltech / University of Arizona / AFP

Im vergangenen Jahr registrierte die Marssonde »InSight« immer wieder Beben unterschiedlicher Stärke. Auch am Heiligabend 2021 bebte der Mars. Das äußerst empfindliche Seismometer der Nasa-Sonde zeichnete die Vibrationen auf und schickte die Daten am nächsten Tag zur Erde.

Dort war es über die Feiertage eher ruhig und so entdeckten die Wissenschaftler erst Anfang Januar, dass »InSight« mehr als tausend kleine Beben aufgezeichnet hatte. »Wir waren sofort begeistert«, schildert einer der Projektleiter, Mark Panning, in der »New York Times« den Moment.

Bei ihren Untersuchungen machte sein Team dann eine überraschende Entdeckung: Die Beben auf dem roten Planeten wurden sehr wahrscheinlich nicht durch Spannungen im Inneren des Planeten ausgelöst. Vielmehr könnten Gesteinsbrocken, die aus dem Weltraum auf den Mars fielen, die Ursache gewesen sein, vermuten die Forscher in ihrem am Donnerstag in der Fachzeitschrift »Science«  veröffentlichen Studie.

150 Kilometer großer Krater

Der Meteoriteneinschlag sei auch durch Satellitenbeobachtungen bestätigt worden. Demnach hat sich ein 150 Kilometer großer Krater gebildet. Die Entdeckung könnte den Wissenschaftlern nun helfen, das Mars-Innere zu erkunden. Außerdem sei bewiesen, dass auch der Mars ebenso wie die Erde von Meteoriten getroffen wird.

Bei dem Beben am Weihnachtsabend konnten demnach erstmals Oberflächenwellen gemessen werden, also Vibrationen, die sich entlang der äußeren Gesteinskruste auf der Marsoberfläche ausbreiten. Bei allen anderen Marsbeben hatte das Seismometer von »InSight« nur sogenannte Körperwellen beobachtet, die sich vom Inneren des Planeten ausbreiten.


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Im Unterschied zu Erde hat der Mars allerdings keine Plattentektonik, das heißt keine bewegliche Kruste. Dennoch treten auch Beben auf dem Mars auf, die vom Inneren des Planeten verursacht werden.


sug