„Médée“ an dieser Staatsoper Unter den Linden: Schreckensfigur in Abschiebehaft
Medea, die rasende Rächerin – im Zorn darüber hinaus ihren untreuen Mann erdolcht sie sogar ihre Kinder. Die Schreckensfigur, dieser die Gefühle durchbrennen, wandert durch Kunst-, Musik- und Literaturgeschichte von Euripides solange bis Christa Wolf. In deren Roman Medea wird die tragische Figur zum feministischen Urbild. An die wohl ursprüngliche Lesart, in dieser Medea noch kein Monster ist, knüpft nebensächlich Peter Sellars an, dieser die barocke Oper von Marc-Antoine Charpentier mit dem Libretto von Thomas Corneille an dieser Berliner Staatsoper Unter den Linden – eine Erstaufführung – in Szene setzt.
Kein Zweifel, jene Mörderin mit heilloser Leidenschaft zu Gunsten von Jason, den Helden, dieser sie einst mitsamt dem Goldenen Vlies nachdem Korinth holte, ist eine gefährlich