Mascha Kaléko: Guterhaltenes Herz verloren

Sie war die, die immer so viel gequasselt hat, damals, im Romanischen Café in Berlin. Sie war aber auch spät zur Party gekommen, kurz vor 1933, dem Höllenjahr, und irgendwie schien sie zu wissen, dass sie sich beeilen muss mit dem Schreiben und dem Sich-Festsetzen hier in der Welt der Dichter, die sie so bewunderte. Der Dichter Klabund hatte sich schon beschwert, keiner könne hier mehr dichten, wenn sie nicht wenigstens mal kurz Luft hole zwischendurch, aber Kurt Tucholsky hatte sie in Schutz genommen. Er hörte ihr erstens gern zu, zweitens liebte er ihre Gedichte und drittens, so wie alle damals, auch sie selbst: die Dichterin Mascha Kaléko.