Martin Suter: Der Sonne am nächsten

Nicht nur diese Frau um die 30 befindet sich aktuell in der Blüte ihrer Existenz, auch die Unterhaltungsliteratur hat gerade Hauptsaison. Mit bester Aussicht auf und im Urlaub beginnt jene Zeit, in der auch diejenigen endlich mal zum Lesen kommen, bei denen es ansonsten nur für Bedienungsanleitungen (Airfryer!) oder die literarische Einschlafbegleitung der Kinder reicht, wenngleich sie diese kleine Raupe wirklich satthaben. Unterdessen werden in den Flughafen- und Bahnhofsbuchhandlungen bereits die Romane mit leicht bekleideten Menschen in Badekontexten auf den Covern nach vorne geräumt. Ebenso die Gesamtwerke der großen deutschsprachigen Autoren – Juli Zeh, Sebastian Fitzek, Martin Suter –, von denen man schon so lange mal etwas lesen wollte. Oder zumindest den Eindruck nicht loswird, dass man es tun sollte, nachdem diese Autoren ihre Handtücher seit Jahren auf den oberen Plätzen der Bestsellerliste ausgebreitet haben. Aktuell ist Suters neuer Roman Wut und Liebe (Diogenes Verlag) der Sonne am nächsten.