„Manning Fireworks“ von MJ Lenderman: Botschafter des Hässlichen

Als im vergangenen Mai der legendäre Musiker und Produzent Steve Albini starb, war einer meiner ersten Gedanken: Tragisch, dass die Welt niemals ein von Albini aufgenommenes MJ-Lenderman-Album hören wird. Die Folk- und Rocksongs, die der junge Songwriter aus Asheville im US-Bundesstaat North Carolina schreibt, erscheinen wie gemacht für den trockenen Sound, den Albini in den Neunzigerjahren Bands und Künstlerinnen wie den Pixies, PJ Harvey und Nirvana verlieh. Auch zwei ebenfalls jung verstorbene Lieblingsmusiker von Lenderman arbeiteten einst mit Albini zusammen: Mark Linkous und Jason Molina, in Indiekreisen besser bekannt unter ihren jeweiligen Projektnamen Sparklehorse und Songs: Ohia. Hört man sich Manning Fireworks an, das zweite Studioalbum von Lenderman (zuvor waren auch zwei Homerecording-Platten erschienen), denkt man immer wieder: Was hätten all diese Männer nur für tolle Musik zusammen machen können.