Mali, Kosovo, Südsudan: Bundeswehr-Auslandseinsätze 2022 deutlich teurer als geplant

Verteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Besuch im Bundeswehr-Feldlager Camp Castor in Mali
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Michael Kappeler / dpa
Die Auslandseinsätze der Bundeswehr sind im Jahr 2022 deutlich teurer geworden als geplant. In einem Papier für den Haushaltsausschuss des Bundestags räumt das Verteidigungsressort ein, dass man für die Missionen im Ausland – etwa in Mali, Irak und dem Südsudan – statt der eingeplanten 700 Millionen Euro 813,9 Millionen Euro ausgeben musste.

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Das Ministerium begründet die höheren Kosten mit den Auswirkungen der Pandemie, Preissteigerungen, Verzögerungen bei Lieferketten sowie mit Kapazitätsengpässen bei Zulieferern. Zudem hätten Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Inflation die Kosten in die Höhe getrieben.
Ein weiterer Grund für die Mehrausgaben sei die Verschlechterung der Sicherheitslage in Mali , die Landtransporte teurer gemacht habe. Weitere Preistreiber seien Transporte in die Einsatzgebiete und der Betrieb der Feldlager.
Die Linken kritisierten die Mehrausgaben. »Die Bundeswehr überzieht ihre Kosten jedes Jahr und missachtet damit die Vorgaben des Bundestags«, sagt die Haushälterin Gesine Lötzsch. Sie habe den Eindruck, dass die Bundesregierung »eine Sonderrolle für die Bundeswehr« eingerichtet habe und sich auf eine Art Kriegswirtschaft einstelle.