London: Britischer Rechtsextremer Tommy Robinson muss in Haft bleiben

Der britische Rechtsextreme Tommy Robinson
ist mit einem Antrag auf Verkürzung seiner Haftstrafe gescheitert. Die von Robinson vorgelegten Gründe lägen „weit hinter dem
Standard für eine erfolgreiche Berufung in Strafsachen“ zurück, urteilten drei Richter des Berufungsgerichts in London. Robinson hatte aus psychischen Gründen Berufung gegen
seine 18-monatige Haftstrafe eingelegt.

Robinson sitzt in Haft, weil er gegen eine Unterlassungsverfügung verstoßen hat, indem er falsche Behauptungen über
einen syrischen Flüchtling verbreitete. Trotz richterlicher Anordnung hatte der
42-Jährige wiederholt die Falschaussage verbreitet, dass ein syrischer Junge,
der auf einem Spielplatz angegriffen worden war, selbst ein Gewalttäter sei. Bereits 2021 war Robinson wegen dieser Lüge zu
einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Pfund (etwa 120.000 Euro) verurteilt worden. 

Robinson sitzt in Einzelhaft, da es Hinweise
gibt, dass er von anderen Insassen getötet werden könnte. Robinsons Anwälte hatten am Freitag Berufung gegen die
Haftstrafe eingelegt. Sie argumentierten mit einer ADHS-Diagnose ihres
Mandanten, der in der Vergangenheit zudem unter einer posttraumatischen
Belastungsstörung gelitten habe. In Haft habe sich Robinsons
mentale Gesundheit verschlechtert.

Musk setzte sich für Robinsons Freilassung ein

US-Milliardär Elon Musk hatte Anfang Januar Robinsons Freilassung gefordert. Der Tesla-Chef teilte unter anderem einen Beitrag eines Robinson-Unterstützers und kommentierte diesen mit den Worten „Free Tommy“. Zudem verbreitete Musk Beiträge, die ihn als politischen Gefangenen bezeichneten. Auf Robinsons Social-Media-Account hieß es im Januar, der US-Milliardär zahle einen Teil seiner Anwaltskosten. Musk bestätigte dies nicht.

Robinson, mit bürgerlichem Namen Stephen Yaxley-Lennon, wurde in der
Vergangenheit mehrfach für seine islamfeindlichen und gewalttätigen Äußerungen kritisiert. Als Großbritannien im vergangenen Sommer von rassistischen Ausschreitungen erschüttert wurde, heizte er die Stimmung
mit einer Reihe von Posts weiter an.