Libanon: Israel will offenbar Dienstag Waffenruhe mit Hisbollah zustimmen
Die Vereinbarung einer Waffenruhe zwischen Israel und der
islamistischen Miliz Hisbollah steht offenbar kurz bevor. Medienberichten zufolge
will das israelische Sicherheitskabinett am Dienstag einem entsprechenden Abkommen
zustimmen. Demnach seien die Verhandlungen abgeschlossen. Eine offizielle
Bestätigung blieb bisher aus.
Es gebe „keine ernsthaften Hindernisse“ mehr für
die Umsetzung des von den USA vorgeschlagenen Abkommens für eine Waffenruhe,
sagte Elias Bou Saab, der stellvertretende Sprecher des libanesischen
Parlaments. Saab zufolge sieht das Abkommen einen vollständigen Abzug
israelischer Truppen aus dem Südlibanon vor. Zudem soll ein Komitee aus fünf
Ländern mit den USA an der Spitze die Einhaltung der Waffenruhe bewachen.
Die Nachrichtenagentur dpa erfuhr aus israelischen Regierungskreisen,
die Zustimmung des Kabinetts zu der unter US-Vermittlung ausgehandelten
Vereinbarung sei „wahrscheinlich“.
Arabische Länder fordern Waffenruhe auch im Gazastreifen
Die Hisbollah besteht aus einem bewaffneten Arm und einer
politischen Partei und gilt als Proxy des Iran. Seit dem Anschlag der Hamas am 7.
Oktober 2023 beschießt sie Israel verstärkt, was auch dazu geführt hat, dass die
israelische Armee eine Bodenoffensive im Südlibanon gestartet hat. Zahlreiche
Zivilisten sind bei israelischen Luftangriffen im Libanon bisher getötet worden.
Viele Menschen haben das Land verlassen.
Arabische Außenminister forderten unterdessen eine Waffenruhe
auch für den Gazastreifen. „Der Gazastreifen ist inzwischen ein Friedhof für
Kinder, ein Friedhof für menschliche Werte, ein Friedhof für das Völkerrecht“,
sagte der jordanische Vertreter Aiman al-Safadi. Mit Blick auf das mögliche Abkommen
zwischen Israel und der Hisbollah sagte er, man hoffe und bete, „dass diese
Waffenruhe verwirklicht wird, weil ihr Fehlen mehr Zerstörung und immer mehr
Feindseligkeit, und mehr Entmenschlichung und mehr Hass und mehr Bitterkeit
bedeuten“ würde.
Die Außenminister von Jordanien, Ägypten, dem Libanon und
den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie der Generalsekretär der Arabischen
Liga nahmen an einer Konferenz teil, ehe sie am Montag mit den
G7-Außenministern im nahegelegenen Fiuggi zusammenkamen.