László Krasznahorkai: Ein Weltenerschaffer lächelt

László Krasznahorkai läuft langsam den Hügel hoch. Sein weißes Haar fällt bis über den Kragen seines Jacketts, sein ebenfalls weißer Bart ist akkurat gestutzt. Beinahe voll Ehrfurcht halte ich mich ein Stück hinter ihm, schieße unauffällig ein Foto mit einer der Einwegkameras, die ich stets auf Reisen bei mir führe. Und ich bin mir sicher, damals, im Sommer 2017, dass die Nutzung einer Einwegkamera doch ihm und seinem Werk irgendwie angemessen ist, denke, dass ich diesen großen Dichter, denn er dichtet seine Romane, nur auf diese analoge und vollkommen anachronistische Art und Weise werde einfangen können, nur mit chemischen Prozessen kann ich den literarischen Alchemisten auf ein Bild bannen, es braucht, so denke ich, Zeit, viel Zeit, damit dieser zeitreisende Weltenerschaffer tatsächlich auf dem entwickelten Foto zu erkennen sein wird.