Landwirtschaft: Bauern rechnen in Deutschland mit stabiler Getreideernte

Die Landwirte rechnen nach einem trockenen
Frühjahr mit einer durchschnittlichen Getreideernte. Die bundesweite Erwartung liegt laut dem Bauernverband bei 40,1
Millionen Tonnen und damit leicht über dem Vorjahresergebnis von 39
Millionen Tonnen. Entscheidend für das Ernteergebnis sei die Lage der Felder. „Böden mit höherer Wasserspeicherfähigkeit
konnten die Trockenheit im Frühjahr besser überstehen“, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied

Das Wetter stellte die Landwirte vor große
Herausforderungen. Über den Winter gab es demnach durchschnittliche Regenmengen. Dann sei es aber von
Februar bis Mitte Mai anhaltend trocken gewesen. Dadurch seien die Böden nicht feucht genug gewesen. In vielen Regionen sei der nötige Regen für die Kornausbildung aber gerade noch rechtzeitig gekommen. Bei den Beständen gibt es Rukwied zufolge ein regional unterschiedliches Bild.

Zikade eine „echte Bedrohung für die Versorgungssicherheit“

Die Anbaufläche für Getreide
ging leicht auf 5,86 Millionen Hektar zurück. Auf rund der Hälfte davon wächst Winterweizen. Bei Raps erwartet der Verband eine
Ernte etwa auf Vorjahresniveau, was aber unter dem Schnitt der
vergangenen fünf Jahre läge. Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais werden im Herbst geerntet. Deshalb ist für den Ernteertrag das Wetter der nächsten
Monate wichtig.

Sorgen bereitet den Bauern die Schilf-Glasflügelzikade. Sie bedroht die Ernte von Kartoffeln, Zuckerrüben, Zwiebeln, Rote Bete und Rotkohl. Bauernpräsident Rukwied nannte die Zikade „eine echte Bedrohung für unsere Landwirtschaft und die
Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln“. Der von ihr
übertragene Erreger führt laut Verband zu erheblichen Ertrags- und
Qualitätsverlusten bis hin zum Totalausfall.