Künstliche Intelligenz: Open AI bringt Nachfolgeversion von ChatGPT heraus

Open AI hält derzeit mit seinem Chatbot ChatGPT, der mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Fragen aller Art beantworten kann, die Technologiewelt in Atem. Dem System liegt das Sprachmodell GPT-3.5 zugrunde. Seit Monaten kursieren in der Branche aber schon Gerüchte über eine Nachfolgeversion GPT-4, die angeblich noch viel leistungsfähiger sein soll.

Dieses System hat Open AI am Dienstag offiziell präsentiert, das Unternehmen beschrieb es als seinen „jüngsten Meilenstein“. Wobei sich herausgestellt hat, dass GPT-4 schon seit Wochen im Einsatz ist. Denn der Softwarekonzern Microsoft, ein enger Partner von Open AI, bestätigte jetzt, dass die im Februar vorgestellte neue Version seiner Suchmaschine Bing mit GPT-4 läuft. Das Unternehmen hatte bislang nur gesagt, sie nutze eine weiterentwickelte Variante von ChatGPT.

Der auffälligste Unterschied zwischen GPT-4 und GPT-3.5 ist, dass das neue System nicht nur mit Text umgehen kann, sondern auch mit Bildern. Sowohl Texte als auch Bilder können in das Programm eingegeben werden, wobei die Antwort dann nur aus Text besteht. Als ein Beispiel wurde in einem Blogeintrag ein Foto vom Inneren eines Kühlschranks genannt. Das System könne die Inhalte nicht nur identifizieren, sondern auch analysieren, was damit gekocht werden könne. Diese Bildfunktion ist allerdings zunächst noch nicht breit verfügbar, es gibt derzeit nur eine Warteliste dafür.

Premiumabonnement für 20 Dollar

Die gewöhnliche Textfunktion von GPT-4 wird nun aber über ChatGPT zugänglich gemacht, und zwar für Nutzer des gebührenpflichtigen Premiumabonnements, das 20 Dollar im Monat kostet. Am Anfang soll das Nutzungsvolumen des neuen Systems noch begrenzt werden.

Open AI beschreibt GPT-4 als deutliche Verbesserung im Vergleich zu GPT-3.5. Das neue Programm sei zwar „in vielen Szenarien in der realen Welt weniger leistungsfähig als Menschen“, aber auf verschiedenen professionellen und akademischen Gebieten zeige es Leistungsfähigkeit „auf menschlichem Niveau“. Beispielsweise habe es ein juristisches Staatsexamen bestanden und sei dabei unter den besten 10 Prozent gewesen. GPT-3.5 sei dagegen bei den schlechtesten 10 Prozent gewesen. In einfachen Unterhaltungen könne der Unterschied zwischen GPT-4 und GPT-3..5 „subtil“ sein. Von einer gewissen Komplexität der Aufgabe an gebe es aber eine spürbare Abweichung. Dann sei GPT-4 zuverlässiger und auch kreativer.

Wie Open AI zugibt, habe GPT-4 noch immer „ähnliche Limitationen“ wie frühere Sprachmodelle. Es sei anfällig für „Halluzination“, liefere also falsche Antworten, wenn auch weniger als Vorgängerversionen. Und wie GPT-3.5 sei auch das neue Modell nicht aktuell und greife überwiegend nur auf Daten bis 2021 zurück. Es lerne außerdem nicht „aus seiner Erfahrung“.