Künftiger Außenminister: Kallas nennt nachdem Treffen mit Wadephul deutsche Spitze „unerlässlich“
Der für das Amt des deutschen Außenministers vorgesehene CDU-Politiker Johann Wadephul hat erste Gespräche mit führenden Vertretern der EU und der Nato geführt. Wadephul traf zunächst die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und dann auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Mit beiden wird er voraussichtlich ab Mitte kommender Woche eng zusammenarbeiten.
Kallas äußerte sich nach einem Treffen mit Wadephul positiv zur Europapolitik der künftigen Bundesregierung. „Ihre klare Haltung zur europäischen Sicherheit weiß ich sehr zu schätzen“, sagte Kallas im Onlinedienst Bluesky an Wadephul gerichtet. „Ein starkes, geeintes Europa ist der Schlüssel zu dauerhafter Stabilität – und Deutschlands Führungsrolle ist für die Gestaltung dieses Europas unerlässlich“, schrieb sie zu einem Foto, das sie mit dem CDU-Politiker zeigte.
Wie die deutsche Vertretung bei der Nato mitteilte, standen im Gespräch zwischen Wadephul und Rutte die Beiträge der Bundesrepublik zu den Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten des Bündnisses im Mittelpunkt. Dabei sei auch die erhebliche Erhöhung der Verteidigungsinvestitionen ein Thema gewesen.
Wadephul ist am Montag von der CDU für das Amt des Außenministers in
der künftigen schwarz-roten Koalition in Berlin benannt worden. Er wird damit voraussichtlich Nachfolger der Grünenpolitikerin Annalena Baerbock. Am 6. Mai ist die Wahl von CDU-Parteichef Friedrich Merz zum Bundeskanzler geplant.
Anschließend werden Merz und seine Ministerinnen und Minister im
Bundestag vereidigt.
Merz hat angekündigt, eine aktivere
Rolle Deutschlands in der Europapolitik spielen zu wollen. Wadephul sagte, die Europapolitik werde ein Schwerpunkt seiner Amtszeit
werden. Anfang der Woche ist zudem bekannt geworden, dass der aktuelle
deutsche EU-Botschafter Michael Clauß als europapolitischer Berater ins
Kanzleramt wechselt.