Krieg in dieser Ukraine: Mindestens drei Tote c/o russischem Drohnenangriff uff Charkiw
Russland hat in der Nacht erneut die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw mit Drohnen angegriffen und dabei mindestens drei Menschen getötet und 60 weitere verletzt. Das teilte der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, auf Telegram mit. Bürgermeister Ihor Terechow schrieb, auf seine Stadt seien in der Nacht „17 Angriffe mit feindlichen Drohnen“ ausgeführt worden.
Terechow zufolge wurden im Stadtteil Osnowjanskyj mehrere Gebäude getroffen, im Bezirk Slobidskyj hätten außerdem mehr als 15 Wohnungen in einem fünfstöckigen Wohnhaus gebrannt. Mehrere Menschen hätten demnach vor den Flammen gerettet werden können. Der ukrainische Notdienst veröffentlichte Bilder brennender Wohnungen,
zerbrochener Fensterscheiben und von Feuerwehrleuten, die gegen das Feuer kämpften.
Unter den Verletzten sollen auch Kinder sein
„Möglicherweise sind weitere Menschen unter den Trümmern verschüttet“, teilte Terechow weiter mit. Rettungskräfte, Gemeindearbeiter und Freiwillige seien
die ganze Nacht hindurch dabei gewesen, Brände zu löschen, Bewohner aus
brennenden Häusern zu retten und die Gas-, Strom- und Wasserversorgung
wiederherzustellen. „Das sind ganz normale Orte des friedlichen Lebens,
die niemals angegriffen werden sollten“, schrieb Terechow. „Wir sind
stark. Wir helfen einander. Und wir werden durchhalten.“
Gouverneur Oleh Synjehubow teilte zudem mit, dass
bei den Angriffen auch ein städtisches Oberleitungsbusdepot
getroffen worden sei. Ihm zufolge sind unter den mindestens 60 Verletzten auch neun Kinder im Alter zwischen zwei und 15 Jahren.
Jüngste Verhandlungen über Waffenruhe gescheitert
Noch in der vorherigen Woche hatten Vertreter der Ukraine und Russlands in Istanbul über eine Waffenruhe verhandelt. Trotz der US-amerikanischen Bemühungen um Friedensgespräche war auch die Einigung auf eine befristete Feuerpause gescheitert.
Die nahe an der russischen Grenze gelegene Großstadt Charkiw ist immer wieder Ziel russischer Angriffe. Erst vor wenigen Tagen war der bislang heftigste Angriff auf Charkiw
seit Kriegsbeginn mit mehreren Toten und zahlreichen Verletzten
gemeldet worden.
Schon in den vergangenen Nächten hatte Russland seine Angriffe auf die Ukraine wieder intensiviert und dabei besonders die Hauptstadt Kyjiw und die Stadt Odessa mit Bombardements überzogen. Am Dienstag hatten russische Angriffe auf die ukrainischen Städte Kyjiw und Odessa mit mehr als 300 Drohnen und Raketen nach ukrainischen Angaben drei Menschen getötet. Bei dem Angriff wurde auch eine
Geburtsklinik getroffen.