Krieg in der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj erinnert an Massaker von Butscha

  • Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
  • 3/31/20238:48:49 AM

    Selenskyj erinnert an das Massaker von Butscha

    Zum ersten Jahrestag der Befreiung von Butscha hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Gräueltaten in der Stadt erinnert. „33 Tage Besetzung. Mehr als 1.400 Tote, darunter 37 Kinder. Mehr als 175 Menschen wurden in Massengräbern und Folterkammern gefunden“, schrieb Selenskyj auf Telegram. 
    • Gleb Garanich/ReutersGräber unidentifizierter Personen, die während der russischen Besatzung von Butscha getötet wurden.Gleb Garanich/Reuters
    In der ukrainischen Stadt Butscha waren nach über einem Monat Besatzung zahlreiche Hinweise auf Kriegsverbrechen durch russische Soldaten an der ukrainischen Zivilbevölkerung gefunden worden. Butscha sei zum Symbol für die „Gräueltaten der Armee des Besatzungslandes“ geworden.
    Wir werden niemals verzeihen. Wir werden jeden Täter bestrafen.

    Wolodymyr Selenskyj

    Auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte Selenskyj zudem ein Video, das Butscha vor Beginn des russischen Angriffs als unversehrte Stadt zeigt. Unterlegt mit dramatischer Musik werden anschließend Aufnahmen der russischen Besatzung gezeigt sowie Bilder der nach der Befreiung vorgefundenen Leichen und Massengräber. Russland bestreitet bis heute trotz vieler Beweise, dort ein Kriegsverbrechen begangen zu haben. 
  • 3/31/20238:00:51 AM

    Baltische Staaten heißen Finnland in der Nato willkommen

    Die Außenminister von Estland, Lettland und Litauen haben die beschlossene Aufnahme Finnlands in die Nato begrüßt. „Herzlichen Glückwunsch und willkommen in der Nato-Familie„, twitterte Estlands Außenminister Urmas Reinsalu.

    Sein lettischer Amtskollege Edgars Rinkēvičs hieß „unsere finnischen Freunde und Verbündeten“ im westlichen Militärbündnis willkommen: „Finnlands Mitgliedschaft wird die Nato und die regionale Sicherheit stärken„, schrieb er. „Hei, Suomi!“ (Hallo Finnland!), twitterte Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis. 

  • 3/31/20237:04:01 AM

    Russland in Bachmut auf dem Vormarsch 

    In allen Himmelsrichtungen sind russische Streitkräfte in den vergangenen Tagen vorgerückt. Dabei soll das Tempo der Offensiven insgesamt abgenommen haben, berichten ukrainische Militärs. Vor allem habe die dort kämpfende Gruppe Wagner schwere Verluste erlitten: Über 21.000 Soldaten seien verletzt und 9.000 getötet worden.

    Lesen Sie hier mehr zum Frontverlauf:

  • 3/31/20236:48:08 AM

    Russland hat offenbar Probleme bei der Beschaffung von Artillerieortungsradaren

    Nach britischen Angaben hat Russland in seinem Angriffskrieg bisher mindestens sechs Artillerieortungsradare vom Typ Zoopark-1M verloren. Die russischen Truppen verfügen demnach in der Ukraine wahrscheinlich nur noch über eine „sehr begrenzte Anzahl“.

    Sowohl für Russland als auch für die Ukraine sei es strategisch wichtig, zerstörte Geräte zu ersetzen, teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienstupdate mit. Russland werde dabei aber wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, weil die Systeme auf die Lieferung von Hightechelektronik angewiesen seien. Diese sei durch die westlichen Sanktionen unterbrochen.

  • 3/31/20236:24:23 AM

    „Ab jetzt ist niemand mehr sicher“

    Der US-amerikanische Reporter Evan Gershkovich wurde in Russland festgenommen. Was das für Journalisten in Russland bedeutet, beschäftigt ZEIT-Redakteurin Alice Bota in ihrer Kolumne. Sie hat selbst als Korrespondentin in Moskau gearbeitet und hatte nie Angst vor einer Verhaftung. Als ausländische Journalistin sei man immer sicher und „extrem privilegiert“ gewesen – bis jetzt.

    Lesen Sie hier die Kolumne von Alice Bota:

  • 3/31/20235:29:18 AM

    Selenskyj siegesgewiss, Raketeneinschläge in Charkiw

    400 Tage nach Kriegsbeginn verspricht der ukrainische Präsident einen „baldigen Sieg“. In Charkiw schlagen erneut russische Raketen ein. Die USA haben nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn mehr als 7.000 Mitglieder der ukrainischen Streitkräfte ausgebildet.

    Lesen Sie mehr dazu in unserem Überblick am Morgen:

  • 3/31/20235:09:39 AM

    Ukrainische Armee meldet Abschuss von neun Drohnen 

    Die Ukraine will neun von zehn russischen Shahed-136-Drohnen abgeschossen haben. Das berichtet das ukrainische Medium The Kyiv Independent. Den Angaben des Generalstabs zufolge konzentrierten sich die russischen Offensiven auf die Orte Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka in der Region Donezk. 
    • Pierre Crom/Getty ImagesUkrainischer Soldat mit einer Flugabwehrrakete Stinger im Dezember 2022. Mit Stinger-Raketen können Drohnen abgeschossen werden.Pierre Crom/Getty Images
  • 3/31/20233:51:32 AM

    Russland verpflichtet offenbar 147.000 neue Wehrdienstleistende

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat offenbar ein Dekret unterzeichnet, nach dem 147.000 Bürger zum gesetzlichen Militärdienst einberufen werden. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW).

    Demnach führt Russland jedes Jahr zwei Kampagnen durch, in deren Rahmen neue Wehrdienstleistende eingezogen werden. Im Frühjahr sind es dem Bericht zufolge normalerweise 134.000 Soldaten. Das ISW geht aber davon aus, dass Russland auch die Ausbildungskapazitäten des Nachbarn Belarus nutzen könnte, um die zusätzlichen 13.000 Rekruten auszubilden.

    Allerdings würden die neuen Soldaten der russischen Armee kurzfristig nicht helfen, da die Ausbildung der Wehrpflichtigen mehrere Monate dauert. Und Putin werde nach Einschätzung des ISW keine unausgebildeten Rekruten in die Ukraine schicken.

  • 3/31/20233:24:36 AM

    Japan verbietet Export von Stahl und Flugzeugen nach Russland

    Wie das japanische Handelsministerium mitteilt, verbietet Japan im Rahmen seiner jüngsten Sanktionen den Export von Stahl, Aluminium und Flugzeugen sowie Drohnen nach Russland. Dem Ministerium zufolge soll die Maßnahme am 7. April in Kraft treten.

    Demnach dürfen japanische Unternehmen auch eine Vielzahl von Industriegütern wie Baumaschinen, Schiffsmotoren oder Prüfgeräte nicht mehr an Russland liefern.

  • 3/31/20233:22:32 AM

    Polnische Kampfjets für die Ukraine stammen nicht aus DDR-Beständen

    Polen will zunächst keine Kampfjets aus früheren DDR-Beständen in die Ukraine liefern. Die vier MiG-29 sowjetischer Bauart, deren Lieferung die polnische Regierung bereits vor zwei Wochen angekündigt hat, stammten nicht aus Deutschland, sagte der Sicherheitsberater des polnischen Präsidenten Andrzej Duda, Jacek Siewiera, der Nachrichtenagentur dpa.

    Im Jahr 2002 hatte Deutschland 23 Kampfjets vom Typ MiG-29 an Polen verkauft. Die Luftwaffe habe heute noch etwa ein Dutzend davon, sagte Siewiera. „Und die werden zunächst im Dienste der polnischen Streitkräfte bleiben.“

    Hätte Polens Regierung hingegen die MiG-29 aus DDR-Beständen liefern wollen, hätte sie sich dafür die Genehmigung der Bundesregierung einholen müssen. Das ist in den Verkaufsverträgen für Rüstungsgüter aus Deutschland in der Regel so festgeschrieben. 

  • 3/31/20233:15:05 AM

    Russisches Gericht schickt Mann wegen zweier kriegskritischer Postings in Lagerhaft

    Ein Gericht in Moskau hat einen 63-jährigen Mann für zwei Antikriegsposts in sozialen Netzwerken zu sieben Jahren Lagerhaft verurteilt. Er hatte im März 2022 in zwei Kommentaren die Angriffe russischer Militärs gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew und die Hafenstadt Mariupol verurteilt, berichtete das russische Medium Meduza, das aus Lettland arbeitet. Das Gericht habe ihn für schuldig befunden, angebliche Falschnachrichten über die russische Armee verbreitet zu haben.

    „Während wir Kinder töten, singen wir im Ersten Kanal (des Fernsehens) Lieder; Wir, Russland, sind gottlos geworden – Herr, vergib uns“, lautete ein Post des Mannes auf der Plattform WKontakt. In seinem zweiten Kommentar schrieb er: „Russische Flieger bomben Kinder.“

    In seinem Schlusswort vor Gericht habe der Mann als Motiv für seine Kommentare angegeben, er schätze das Leben jedes Menschen. „Das Leben ist ein unbedingter Wert, der an erster Stelle stehen sollte, auch wenn das in unserem Land nicht so gesehen wird“, wurde er von Meduza zitiert. „Ich bin so erzogen worden.“

  • 3/31/202312:12:00 AM

    Überreste Tausender Wehrmachtssoldaten geborgen

    Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat 2022 in Russland und der Ukraine Überreste von rund 6.700 deutschen Wehrmachtssoldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gesichert. Das teilte Präsident Wolfgang Schneiderhan dem RedaktionsNetzwerk Deutschland mit.

    „Wir haben in Russland über 5.000 Deutsche gefunden und ausgegraben“, sagte Schneiderhan. „Aber wir konnten sie nicht mehr so feierlich beerdigen, wie wir das früher konnten.“ Das gehe zurzeit nur im Stillen, weil die offiziellen Kontakte zu Russland eingeschränkt seien.

    In der Ukraine wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr Überreste von 1.700 deutschen Soldaten geborgen. So hätten ukrainische Soldaten beim Ausheben eines Schützengrabens mehrere Wehrmachtsangehörige entdeckt. Die Toten seien freigelegt und der Kriegsgräberfürsorge übergeben worden, sagte Schneiderhan. „Zwei davon sind auch identifiziert, und die Angehörigen wurden verständigt.“ Die Beisetzung finde in der Ukraine statt.

  • 3/30/202311:56:15 PM

    OSZE-Staaten stoßen Untersuchung zu ukrainischen Kindern an 

    Die Verschleppung ukrainischer Kinder im russischen Angriffskrieg soll im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) untersucht werden. Eine Gruppe von 45 OSZE-Staaten setzte in Absprache mit der Regierung in Kiew einen Prozess in Gang, um den Vorwürfen vor Ort nachzugehen.

    Die ukrainische Regierung wirft der Regierung in Moskau vor, Tausende Kinder illegal aus besetzten Gebieten der Ukraine nach Russland deportiert zu haben. Das Menschenrechtsbüro der OSZE hatte entsprechende Berichte im Dezember als glaubwürdig eingestuft. Russland bestreitet Kriegsverbrechen und betont, die Kinder seien vor dem Krieg in Sicherheit gebracht worden.

    Im Namen der 45 Staaten forderte Deutschlands OSZE-Botschafterin Gesa Bräutigam eine Expertenmission, die Fakten sammeln soll, um diese „nationalen, regionalen oder internationalen Gerichten oder Tribunalen“ zur Verfügung zu stellen. Die Staaten lösten damit den sogenannten Moskau-Mechanismus der OSZE zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen aus.

  • 3/30/20239:27:15 PM

    Ukrainische Sportler sollen Wettbewerbe mit Russen boykottieren

    Die ukrainische Regierung hat die Sportler des Landes angewiesen, Wettbewerben mit Teilnehmenden aus Russland oder Belarus fernzubleiben. Diese Entscheidung habe das Ministerkabinett der Ukraine getroffen, teilte Kabinettsminister Oleh Nemtschinow am Abend im ukrainischen Fernsehen mit. Wie er weiter sagte, wurde die Entscheidung auf Vorschlag des Ministers für Jugend und Sport und des Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine, Wadym Hutzajt, gefasst. Der Beschluss gelte für alle Wettbewerbe, einschließlich der Qualifikationswettbewerbe für die Olympischen Spiele 2024.

    Sollten Sportler dennoch an Wettbewerben teilnehmen, bei denen auch Sportler aus Belarus oder Russland antreten, könne dies dazu führen, dass den jeweiligen Verbänden der nationale Status aberkannt werde.

    Damit reagierte die Ukraine auf Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees, Sportler aus Russland und Belarus als neutrale Teilnehmer an Wettkämpfen zuzulassen. 

  • 3/30/20239:06:08 PM

    Türkisches Parlament stimmt für die Nato-Aufnahme von Finnland

    Die Türkei hat der Aufnahme Finnlands in die Nato als letztes Mitgliedsland zugestimmt. Die Mehrheit der türkischen Parlamentarier stimmte am Donnerstagabend für die Aufnahme des Landes in das Verteidigungsbündnis.

    Damit haben alle 30 Nato-Mitglieder die finnische Mitgliedschaft abgesegnet. Dagegen blockiert die Türkei weiterhin die Aufnahme Schwedens, auch die ungarische Ratifizierung fehlt noch.

    Finnland könnte damit bereits in der kommenden Woche das 31. Mitglied der Nato werden. Noch ausstehende Formalitäten sollten in den nächsten Tagen erledigt werden, sagten mehrere Diplomaten der Nachrichtenagentur dpa. Die Aufnahme könne dann bereits beim Nato-Außenministertreffen am kommenden Dienstag und Mittwoch besiegelt werden.

    Nach Angaben aus Nato-Kreisen muss die Türkei die Ratifizierung des Beitrittsprotokolls noch offiziell dem US-Außenministerium melden. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kann Finnland dann offiziell zum Beitritt einladen. Wenn Finnland dann seinerseits akzeptiert und die entsprechenden Dokumente hinterlegt, wird es offiziell Mitglied.

    Weitere Informationen und Hintergründe lesen Sie hier:

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