Krieg in der Ukraine: Selenskyj fordert mehr Unterstützung für ukrainische Soldaten

  • Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
  • 3/26/20239:35:07 PM

    Selenskyj fordert mehr Unterstützung für Soldaten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bevölkerung aufgerufen, sich stärker für die Soldaten im Krieg gegen Russland einzusetzen. „Die Situation an der Front steht immer im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit“, sagte Selenskyj am Sonntagabend in einer Videoansprache. „Es ist falsch und ungerecht, wenn unsere Soldaten, die von der Front zurückkommen, das Gefühl haben, dass für viele im Hinterland der Krieg schon vorbei ist.“ Gemeint seien vor allem Menschen, die weit entfernt von den Kampfzonen lebten, „und die geistig weit weg sind von den Schützengräben“.
    „Heute wie vor einem Jahr kann man sich gedanklich nicht weit vom Krieg entfernen – auch wenn die tatsächlichen Kämpfe dank unserer Soldaten für viele Menschen geografisch weit weg sind“, sagte Selenskyj. Dann appellierte er an seine Landsleute: 
    Liebe Ukrainerinnen und Ukrainer, bitte unterstützen Sie unsere Soldaten, wann immer Sie können.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

    Die zurückkehrenden Soldaten brauchten jede nur mögliche Hilfe der Bevölkerung
  • 3/26/20235:10:51 PM

    Borrell droht Russland mit EU-Sanktionen

    Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnet die von Russland angekündigte Stationierung von Atomwaffen in Belarus als „unverantwortliche Eskalation und Bedrohung der europäischen Sicherheit„. Er ruft Belarus auf, das Vorhaben zu stoppen. „Die EU steht bereit, mit weiteren Sanktionen zu antworten“, fügt er hinzu.
    Litauen stellte sich hinter eine Verschärfung der Sanktionen gegen beide Länder. Ein neues Sanktionspaket, über das bereits in Brüssel verhandelt werde, solle erweitert werden, forderte das litauische Außenministerium. Belarus verliere zunehmend seine Souveränität und werde immer stärker in Russlands Militärpläne eingebunden, was ein zusätzliches Risiko für die Ostseeregion darstelle, hieß es weiter.
  • 3/26/20233:27:19 PM

    Kiew freut sich über Verkürzung der Ausgangssperre

    Für Bewohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew markiert dieser Sonntag den Tag, an dem sie eine zusätzliche Stunde ihrer Bewegungsfreiheit zurückbekamen. Seit Beginn der vollumfänglichen russischen Invasion gilt fast überall im Land eine nächtliche Sperrstunde. Vorerst wurde ihr Beginn in Kiew für 22 Uhr festgelegt, ab Mai dauerte sie zwischen 23 und 5 Uhr. Ab dem 26. März beginnt die Ausgangssperre aber erst ab null Uhr.

    Auf den ersten Blick mag eine Stunde wenig Unterschied machen. In der Praxis macht diese kleine Veränderung jedoch das Leben von vielen Kiewern einfacher. Nicht nur werden Cafés und Geschäfte nun länger offen bleiben dürfen. Vor allem wird auch der ÖPNV, der vorher spätestens bis 22 Uhr fuhr, seinen Betrieb eine zusätzliche Stunde aufrechterhalten. Um zwischen 22 und 23 Uhr mit einem Taxi nach Hause zu kommen, musste man vor Sonntag oft das Dreifache des üblichen Preis bezahlen. Außerdem war es gar nicht sicher, dass man überhaupt noch ein Taxi bekam. Fahrer übernahmen lediglich Fahrten in die Gegend ihres Wohnortes, um die Sperrstunde auch selber einzuhalten und keine Geldstrafe zu kassieren.

    • Roman Pilipey/Getty ImagesAb heute dürfen sich die Menschen in Kiew eine Stunde länger draußen aufhalten.Roman Pilipey/Getty Images
    Ab jetzt haben die Menschen etwas mehr Freiraum und können auch etwas Geld sparen. „Es ist eine Kleinigkeit, über die man sich aber recht freut, obwohl mir bewusst ist, dass der Krieg noch lange, lange weitergeht“, erzählt etwa die junge Friseurin Alina. „Ich arbeite meist bis 20 Uhr und die meisten Cafés machten um 21 Uhr zu. Sich mit jemanden noch kurz nach der Arbeit zu treffen, ging kaum. Ich freue mich, dass sich das ändert.“ Ähnlich geht es dem Juristen Andrij, der bei einer großen ukrainischen Bank tätig ist: „Man will auch im Krieg mal am Freitag etwas länger in einer Bar Bier trinken, ohne zu sehr darüber nachzudenken, ob man es noch nach Hause schafft.“

    Eine vollständige Abschaffung der Sperrstunde vor Kriegsende kommt jedoch nicht infrage. Der ukrainische Staat legt Wert darauf, dass Behörden wie die Polizei mit wichtigeren Aufgaben als etwa betrunkenen nächtlichen Konflikten beschäftigt sind. Und es ist wahrscheinlich, dass die Ausgangssperre im Herbst oder im Winter wieder verlängert wird.

  • 3/26/20233:20:07 PM

    Russische Medien melden Drohnenexplosion in Tula

    In der russischen Region Tula hat eine Drohne Medienberichten zufolge eine Explosion verursacht. Drei Menschen seien bei dem Zwischenfall in der Stadt Kirejewsk, rund 300 Kilometer entfernt von der ukrainischen Grenze, verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf die örtlichen Behörden.

    Später meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass, das unbemannte Fluggerät sei als eine ukrainische Drohne vom Typ Tu-141 identifiziert worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Auch die unabhängige russischsprachige Nachrichtenseite Medusa mit Sitz in Lettland berichtete von dem Vorfall. Demnach sei durch die Explosion ein 15 Meter breiter und fünf Meter tiefer Krater entstanden. 

    In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Drohnenangriffe auf russischem Gebiet gegeben, für die die Regierung in Moskau die Ukraine verantwortlich machte.

  • 3/26/20233:11:18 PM

    Ukraine fordert Sitzung des UN-Sicherheitsrats

    Die Ukraine hat wegen der Verlegung taktischer Atomwaffen Russlands nach Belarus eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert. Die Regierung in Kiew erwarte effektives Handeln von Großbritannien, China, den USA und Frankreich gegen die „nukleare Erpressung des Kremls“, teilte das ukrainische Außenministerium mit. Dafür sollten die genannten Staaten auch ihre Funktion als ständige Mitglieder des Sicherheitsrates nutzen.
  • 3/26/20232:21:55 PM

    USA und Deutschland reagieren gelassen auf Russlands Atomwaffen-Ankündigung

    Nicht nur die Nato, sondern zahlreiche westliche Politiker reagieren auf die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Atomwaffen im Nachbarland Belarus zu stationieren, gelassen. „Putin zielt hier auf Angst und Selbstabschreckung durch permanente Betonung eines völlig unrealistischen Atomkriegs„, sagte etwa der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. Auch US-Experten sehen keine gestiegene Gefahr für einen Atomkrieg. Anders sieht man die Situation in Bulgarien.

    Weitere Einschätzungen zu Putins Ankündigung können Sie in unserer Meldung lesen:

  • 3/26/20232:16:30 PM

    Nato sieht keinen Handlungsbedarf wegen Atomwaffen 

    Das Verteidigungsbündnis sieht in Putins Entscheidung, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren, einen bloßen Einschüchterungsversuch. Die Allianz erklärte, sie sehe keinen Handlungsbedarf mit Blick auf die eigenen Nuklearwaffen. Nach der Ankündigung von Kremlchef Wladimir Putin sei man aber wachsam und beobachte die Situation genau, teilte eine Sprecherin mit.
  • 3/26/202311:49:03 AM

    17 Kinder aus Lagern zu ihren Familien zurückgekehrt

    Behörden in der Ukraine gehen davon aus, dass seit Beginn des Krieges etwa 16.000 ukrainische Kinder verschleppt wurden. Internationale Ermittlerinnen nehmen an, dass 6.000 ukrainische Kinder in sogenannten russischen Umerziehungslagern sind. Einer Hilfsorganisation ist es nun gelungen, 17 Kinder von einem Lager auf der besetzten Krim nach Kiew zurückzubringen. Dort konnten sie nach Monaten wieder mit ihren Familien vereint werden.

    Den ganzen Bericht lesen Sie hier:

  • 3/26/202311:28:26 AM

    Ukrainischer Botschafter hält Grenzen der Diplomatie für erreicht

    Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, sieht kaum noch eine Möglichkeit, bei Russlands Präsident Wladimir Putin auf diplomatischem Weg ein Umdenken zu erwirken. „Es ist keinem Präsidenten oder Bundeskanzler gelungen, mit Putin erfolgreich zu verhandeln„, sagte Makeiev der Rheinischen Post. Keiner habe es geschafft, ihn davon abzuhalten, einen Riesenangriffskrieg in Europa zu starten.
    • Boris Roessler/dpaDer ukrainische Botschafter an der Universität in MainzBoris Roessler/dpa
    Makeiev kritisierte in Teilen auch die öffentliche Diskussion in Deutschland. „Ich verstehe, dass sehr viele Deutsche einfach für Frieden sind. Aber Frieden muss jetzt erkämpft werden, das ist die Realität im Jahr 2023“, sagte er. 
  • 3/26/20238:26:46 AM

    Ukraine bezeichnet Belarus als „nukleare Geisel“ Russlands

    Die Ankündigung Russlands, taktische Atomwaffen in Belarus stationieren zu wollen, hat der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow, als ein „Schritt in Richtung der inneren Destabilisierung des Landes“ bezeichnet. Danilow twitterte: 
    Der Kreml hat Belarus als nukleare Geisel genommen.

    Oleksij Danilow, Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats

    Russlands Präsident Wladimir Putin steigere „den Grad der negativen Wahrnehmung und der öffentlichen Ablehnung von Russland und Putin in der belarussischen Gesellschaft“.
  • 3/26/20238:21:54 AM

    Putin sieht kein Militärbündnis mit China

    Russland und China bilden nach Angaben von Wladimir Putin kein Militärbündnis. Die Kooperation der beiden Länder sei transparent, sagte der russische Präsident laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax in einem TV-Interview. Es gebe zwischen ihnen lediglich eine „militärisch-technische Kooperation“
    Westlichen Staaten warf Putin vor, eine „neue Achse“ schaffen zu wollen. Dabei zog er im Interview eine Parallele zu der in den 1930er Jahren gebildeten Allianz Deutschlands mit Italien und Japan.  
  • 3/26/20237:21:12 AM

    Russland bekommt offenbar neue iranische Drohnen

    Im Februar hatte es Berichte gegeben, dass Russland kaum noch iranische Drohnen vom Typ Shahed einsetzt. Offenbar, weil die Fluggeräte knapp wurden. Nun sehen britische Geheimdienste eine neue Entwicklung: Ihrer Einschätzung zufolge hat Russland neue Drohnen aus dem Iran erhalten.

    Nach zweiwöchiger Pause habe Russland seit Anfang März mindestens 71 sogenannte Kamikazedrohnen vom Typ Shahed gegen ukrainische Ziele eingesetzt, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Das deute darauf hin, dass Russland aus dem Iran nun regelmäßige Lieferungen „einer kleinen Anzahl“ von Shahed-Drohnen erhalte.

    Für die unbemannten Flugkörper gebe es vermutlich zwei Startplätze: im russischen Gebiet Brjansk nordöstlich der Ukraine sowie in der Region Krasnodar im Osten. „Dies ermöglicht Russland, weite Bereiche der Ukraine anzugreifen und verkürzt die Flugzeit zu Zielen im Norden der Ukraine“, teilte das britische Ministerium mit. 

  • 3/26/20236:40:41 AM

    „Russland versucht, die ukrainische Identität auszulöschen“

    Früher war er Verteidiger in Prozessen um Kriegsverbrechen. Inzwischen hat der Jurist Wayne Jordash die Seiten gewechselt: In der Ukraine, wo er seit 2015 lebt, hilft er der Regierung, landesweit Beweise für Kriegsverbrechen zu sammeln. Schließlich kennt kaum jemand die Fallstricke solcher Verfahren so gut wie er.   

    Im Interview mit meinem Kollegen Johannes Böhme spricht Jordash über seine Arbeit in Butscha und Irpin und sagt, er habe „immer und immer wieder“ eindeutige Kriegsverbrechen in der Ukraine gefunden.

    Das ganze Interview lesen Sie hier:  

  • 3/26/20234:38:05 AM

    Russlands Plan, Atomwaffen in Belarus zu stationieren, stößt auf Kritik 

    Die Bundesregierung hat die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, Atomwaffen in Belarus zu stationieren, als „weiteren Versuch der nuklearen Einschüchterung“ bezeichnet. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen warnte vor einer Eskalation. Zurückhaltender reagierten die USA.

    Lesen Sie hier die Entwicklungen in der Nacht im Überblick: 

  • 3/26/20233:20:20 AM

    Polens Ministerpräsident rechnet mit neuem Sanktionspaket gegen Russland

    Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki geht davon aus, dass die EU in den kommenden zwei Monaten ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland beschließen wird. Das sagte Morawiecki dem Radiosender RMF FM. Allerdings würden einige EU-Staaten eine gewisse „Müdigkeit“ bei diesem Thema verspüren, sagte der Ministerpräsident.

    Morawiecki sagte weiter, dass Polen alles daran setzen würde, die EU-Kommission auf die „Lücken“ aufmerksam zu machen, die Russland nutze, um bereits bestehende Sanktionen zu umgehen.

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