Klaus-Michael Kühne: Hamburg blockt Offerte für Hafenkauf ab

Hamburger Unternehmer Klaus-Michael Kühne
Foto: Axel Heimken / dpa
Hamburg hat dem Vorschlag für einen Verkauf der städtischen Mehrheit am Hafenbetreiber HHLA an den bekannten Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne eine Abfuhr erteilt. Der Senat habe »keine Auktion begonnen, sondern gestern eine strategische Partnerschaft vorgestellt, die die Stärkung des Hafenstandortes und des Unternehmens zum Ziel hat«, teilte die Wirtschaftsbehörde am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit. »Wir kennen das Bekunden von Herrn Kühne, eine Mehrheit der städtischen Anteile übernehmen zu wollen«, erklärte ein Behördensprecher. Ein formales Angebot liege allerdings nicht vor.
Currently, only about 30 percent of HHLA shares are available on the capital market. The remaining shares are owned by the city, emphasized the authority. Therefore, it is unclear what direction Mr. Kühne’s recent announcement is aiming for.
Der Hafen ist in der Krise
Hamburg hatte am Mittwoch den Einstieg der Containerreeder MSC bei dem größten Terminalbetreiber der Hansestadt angekündigt. Dazu soll sich der Branchenführer mit knapp der Hälfte der Anteile an der Hafen- und Logistik AG (HHLA) beteiligen. Die Hansestadt reduziert ihren Anteil von knapp 70 Prozent auf 50,1 Prozent.
Kühne hatte daraufhin – über Wortmeldungen in der »FAZ« und dem »Hamburger Abendblatt« – mitgeteilt, er erwäge ein Gegenangebot für die HHLA. Seine Holding würde es aber vorziehen, wenn eine Verständigung mit der Stadt Hamburg über eine Privatisierung gelänge. Sei es über die Kühne Holding oder über die Containerreederei Hapag-Lloyd, an der der Milliardär 30 Prozent hält. Die MSC-Offerte hatte die Gemüter in Hamburg in Wallung gebracht. Hapag-Lloyd hatte sich überrascht über die neue Konkurrenz in seinem Heimathafen gezeigt und erwägt Konsequenzen.
The Hamburg harbor is facing a crisis. In 2022, it handled significantly fewer goods than in 2021.