KI im Maschinenbau: Mit diesem Pitchdeck sammelt Partscloud fünf Millionen Euro ein

Partscloud ist ein B2B-Tech-Startup aus Baden-Württemberg. Das Startup will das Ersatzteilmanagement in der Maschinenbauindustrie vollumfänglich digitalisieren. Dafür hat das Team jetzt fünf Millionen Euro in der Seed-Finanzierungsrunde eingesammelt. Partscloud fokussiert sich auf Fabriklager, in denen eigenen Angaben zufolge 80 Prozent aller Ersatzteile verschrottet werden.
Das Ganze läuft über eine All-in-One-Software, die ineffiziente Bestandsplanung, komplizierte Zollabwicklung und manuelle Logistikprozesse vereinfachen soll. Ziel ist es, Ersatzteilbestellungen so unkompliziert und effizient zu gestalten wie einen Einkauf im Onlineshop. Dank gesammelter Daten wird ermittelt, welche Teile wirklich gebraucht werden. Künstliche Intelligenz (KI) sorgt dafür, dass Lagerbestände optimiert und der Planungsaufwand um bis zu 85 Prozent gesenkt wird, heißt es von Partscloud. Das Ergebnis: keine Fehl- oder Überbestände mehr.
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Benjamin Reichenecker (CEO) und Fabian Gemmecke (COO) haben Partscloud 2021 gegründet. Beide bringen jahrelange Erfahrung aus der Maschinenbau- und Logistikbranche mit. Reichenecker, Wirtschaftsingenieur und ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung eines Mittelständlers, kennt die Herausforderungen der Branche aus erster Hand. „Die meisten Unternehmen verlassen sich bei der Ersatzteilplanung noch immer auf Excel-Tabellen. Was bislang fehlte, ist eine datengetriebene Lösung, mit der man vorausschauend planen kann”, sagt Reichenecker. Bisher sei es für mittelständische Unternehmen „extrem aufwendig, Ersatzteile ohne digitale Hilfe zu managen“.
Kundenstamm in Europa und den USA
Die Cloud-basierte Plattform namens PartsOS verbinde Unternehmen mit Logistik- und Softwarepartnern, steuere den gesamten Beschaffungs- und Vertriebsprozess und integriere sich in bestehende Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP) – also Systeme, mit denen Unternehmen ihre Geschäftsprozesse zentral und automatisiert steuern können. Durch Partscloud können Kunden ihre Prozesskosten um 79 Prozent senken und das Bestandsmanagement und um 30 Prozent effizienter gestalten, heißt es von Seiten des Unternehmens.
Mit diesem Konzept konnten Reichenecker und Gemmecke jetzt den niederländischen VC Newion, der auch in das KI-Startup Delphai und das Sprachassistenten-Startup Parloa investiert hat, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg (MBG) und den Wagniskapitalgeber Square One, ehemals Paua Ventures, überzeugen. Mit dem 5-Millionen-Euro-Investment will das Startup seine KI-gestützte Software weiterentwickeln und in neue Märkte expandieren, darunter auch Asien. Seit Gründung konnte Partscloud nach eigenen Angaben insgesamt 7,5 Millionen Euro Kapital einsammeln. Bisher habe das Startup mehr als 25 Kunden in Europa und den USA, darunter sowohl mittelständische Unternehmen als auch Großkonzerne.
Source: businessinsider.de