Kein Neujahrsgruß von Putin für Scholz und Biden
Die Vereinigten Staaten drohten Russlands Präsident Putin mit Enthauptung, sagt sein Außenminister Lawrow. US-Präsident Biden darf deshalb keine frohen Botschaften zum neuen Jahr aus dem Kreml erwarten. Auch Bundeskanzler Scholz wird leer ausgehen – im Gegensatz zu einem Amtsvorgänger.
US-Präsident Joe Biden, der französische Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz werden nach Kreml-Angaben keine Neujahrsgrüße vom russischen Präsidenten Wladimir Putin bekommen. „Wir haben keinen Kontakt zu ihnen“, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Und angesichts der ständigen unfreundlichen Handlungen, die sie unternehmen, wird der Präsident ihnen keine Grüße senden.“ Putin erhalte von den drei Politikern auch keine.
Anderen Spitzenpolitikern hat der russische Staatschef bereits ein frohes neues Jahr 2023 gewünscht. Nach Angaben des Kreml schickte Putin auch zwei früheren Regierungschefs seine guten Wünsche: dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.
Grußbotschaften schickte Putin nach einer Liste auch etwa an die Staats- und Regierungschefs in China, der Türkei, Indien, Venezuela und Syrien. Von den europäischen Staatschefs bekommen nur der serbische Präsident Aleksandar Vucic, der ungarische Premierminister Viktor Orban und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko die Neujahrsgrüße aus dem Kreml.
Gegner Moskaus „zu vielem bereit“
Nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow sieht Russland unter den westlichen Staaten vor allem die USA als vermeintliche Kriegstreiber. Lawrow warf den Vereinigten Staaten am Mittwoch angebliche Pläne zur Tötung von Kremlchef Putin vor. „Ungenannte Beamte“ aus dem Pentagon hätten mit einem „Enthauptungsschlag“ gegen Russland gedroht, sagte Lawrow in einem Interview der russischen Staatsagentur TASS. „Faktisch geht es um die Drohung der physischen Eliminierung des russischen Staatsoberhaupts“, behauptete der russische Chefdiplomat – ohne Belege anzuführen.
Strategisches Ziel der USA und ihrer Verbündeten in der NATO sei ein „Sieg über Russland auf dem Schlachtfeld“, um Russland zu schwächen oder gar zu vernichten, sagte Lawrow weiter. Um dies zu erreichen, seien die Gegner Moskaus „zu vielem bereit“. „Der Hauptnutznießer in diesem ‚brennenden Konflikt‘ sind die USA, die daraus den maximalen Nutzen sowohl im wirtschaftlichen als auch militärisch-strategischen Bereich ziehen wollen“, sagte Lawrow. Daneben verfolge Washington noch ein weiteres geopolitisches Ziel – die Zerstörung der traditionellen Beziehungen Russlands zu Europa.