Kaufhauskette: Gläubiger stimmen Insolvenzplan pro Galeria Karstadt Kaufhof zu

Die Gläubigerversammlung von Galeria Karstadt
Kaufhof
hat dem Sanierungsplan für die insolvente Warenhauskette
zugestimmt. Das teilte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus in
Essen mit.

Formell steht das Insolvenzverfahren damit vor dem Abschluss. Nach Ende
der Einspruchsfrist kann das zuständige Amtsgericht Essen das Verfahren
im Juni aufheben. Dann ist der Weg endgültig frei für die Sanierung und die Übernahme durch die neuen Eigentümer, die US-Investmentgesellschaft NRDC und die
Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz. Im Juli möchte Denkhaus an
sie übergeben. Die neuen Eigentümer wollen dann bis zu 100 Millionen Euro investieren – und den Namen der Kaufhauskette ändern.

Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von weniger als vier
Jahren. Der Warenhauskonzern plant weiterhin die Schließung von 16 seiner
derzeit noch 92 Kaufhäuser
. Von den derzeit 12.800 Arbeitsplätzen
sollen 1.400 wegfallen, viele davon in der Zentrale in Essen.

Vor der Versammlung hatte Insolvenzverwalter Denkhaus für seinen
Plan zur Sanierung der Warenhauskette geworben
. „Ich bin überzeugt,
dass Galeria
mit diesem Management und den neuen Investoren eine gute Zukunft hat“,
sagte er.

Gläubiger müssen auf Geld verzichten

Gläubiger der Kaufhauskette, denen Galeria Geld schuldet, sind Vermieter, Lieferanten, das
Finanzamt und die Bundesagentur für Arbeit. Sie hatten Forderungen
in Höhe von 886,1 Millionen Euro angemeldet – nach dem Insolvenzplan müssen sie nun auf einen Großteil ihres Geldes
verzichten.

Dabei liegt die Insolvenzquote, also der Anteil des Geldes, den Gläubiger zurückerwarten dürfen, laut Denkhaus bei circa 2,5 Prozent. Zahlungen aus den Ansprüchen gegen die
Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko, den bisherigen Eigentümer, könnten die Quote aber erhöhen.

Die
Gewerkschaft ver.di stellte als Protest schon zu Beginn der Gläubigerversammlung für jede Filiale, die schließen muss,
ein symbolisches Holzkreuz auf. Verhandlungsführer Marcel Schäuble hatte vor der Abstimmung erneut ein zukunftsfähiges Konzept von den neuen Eigentümern gefordert, um das
Warenhauskonzept, Standorte und Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Filialschließungen und Kostensenkungsprogramme würden nicht helfen.