Katja Oskamp: „Am Ende hat man immer sich selbst“
Ein verregneter Donnerstagnachmittag. Das Café Sibylle auf der Karl-Marx-Allee in Berlin ist restlos gefüllt. Junge und alte Paare an kleinen Tischen vor Limonaden, Kaffee und Kuchen. Gleich am Eingang sitzt die Schriftstellerin Katja Oskamp. Der Plan:
mit ihr über die Liebe zu reden. Kaum ein Thema ist so klischeebeladen, stereotype Bilder von glücklichen Beziehungen halten sich hartnäckig. Oskamp mag keine Klischees. Das bewies sie schon mit ihrem Bestseller „Marzahn, mon amour“, in dem sie Vorstellungen vom Leben in ostdeutschen Plattenbauten entkräftete. In ihrem aktuellen autobiografischen Roman „Die vorletzte Frau“ erzählt sie eine Liebesgeschichte von Anfang bis Ende und seziert, was in zwanzig Jahren Paarsein geschehen ist.