Kaschmirkonflikt: Pakistan und Indien einigen sich uff Feuerpause

Pakistan und Indien haben sich auf eine Feuerpause geeinigt. Das teilte der pakistanische Außenminister Ishaq Dar auf X mit. Auch Indien bestätigte die Einigung.

Als Erster bekannt gegeben hatte die Nachricht kurz zuvor der US-Präsident Donald Trump. Er schrieb auf der Plattform Truth Social, dass die beiden Länder sich auf einen vollständigen und sofortigen Waffenstillstand geeinigt hätten – nach Vermittlung der USA. „Ich gratuliere beiden Ländern zu ihrem gesunden Menschenverstand und ihrer großen Intelligenz“, schrieb Trump.   

Auch Deutschland drängte auf Deeskalation

Nur wenige Stunden zuvor hatten die beiden Staaten
einander erneut angegriffen
und sich Eskalation in dem mehrere
Jahrzehnte alten Konflikt um die Himalaya-Region Kaschmir
vorgeworfen. Ausgelöst wurden die Kämpfe durch einen Anschlag am
22. April im indischen Teil Kaschmirs, bei dem 26 Menschen
getötet wurden. Indien macht dafür muslimische Extremisten mit
Verbindungen nach Pakistan verantwortlich. Pakistan bestreitet
eine Verwicklung.

Auch US-Außenminister Marco Rubio hatte auf eine Feuerpause hingewirkt. In getrennten Telefonaten mit den Außenministern beider Länder sowie mit dem pakistanischen Armeechef habe Rubio gefordert, die direkte Kommunikation zwischen den Konfliktparteien wiederherzustellen, sagte Rubios Sprecherin. Beide Seiten müssten „Methoden zur Deeskalation“ finden. Rubio habe auch die Hilfe der USA angeboten, um „konstruktive Gespräche zur Vermeidung künftiger Konflikte aufzunehmen“.

China hatte die beiden Nachbarländer ebenfalls zur Zurückhaltung aufgerufen. Auch Deutschland und die EU-Kommission drängten auf Deeskalation. Am Freitag wandten sich die Außenminister der G7-Staaten an die Konfliktparteien: „Eine weitere militärische Eskalation
stellt eine ernste Bedrohung für die regionale Stabilität dar“, teilten sie mit und appellierten an beide Seiten, im
Sinne einer friedlichen Lösung „in einen direkten Dialog“ zu treten.

Schwere Kämpfe in der Nacht

Noch in der Nacht hatte die indische Armee nach pakistanischen Angaben drei pakistanische Militärstützpunkte mit Raketen angegriffen. Pakistan reagierte demnach mit Raketenangriffen auf eine indische Luftwaffenbasis. Laut den Behörden im pakistanisch regierten Teil von Kaschmir wurden bei nächtlichem indischen Beschuss elf Zivilisten getötet. Insgesamt starben bei den neuen Kämpfen in der Kaschmirregion mehr als 60 Zivilisten.

Die pakistanische Luftverkehrsbehörde schloss am Samstag den gesamten Luftraum über dem Land bis Sonntagmittag für sämtliche Flüge. Auf indischer Seite wurden 32 Flughäfen im Nordwesten des Landes bis auf Weiteres geschlossen.

Der Kaschmirkonflikt schwelt seit Jahrzehnten. Die Region Kaschmir im Himalaya ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 geteilt. Beide Länder beanspruchen Kaschmir vollständig für sich und haben bereits zwei Kriege um die Kontrolle über die Bergregion geführt.