Kaschmir-Konflikt: Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan scheint zu halten
Die von Indien und Pakistan vereinbarte Waffenruhe scheint vorerst zu halten. Seit der Nacht gab es keine schwerwiegenden Anschuldigungen oder Berichte
über Angriffe beider Seiten mehr. Am Abend hatte die pakistanische Regierung versichert, sie setze
sich weiterhin für die Umsetzung der kurz zuvor vereinbarten Waffenruhe
ein.
Auf den
Straßen beider Länder wurde der Durchbruch von erleichterten Menschen bejubelt.
Auch am Sonntagmittag war die
Lage weiterhin ruhig. Am Morgen schrieben pakistanische und indische Medien von einer langsamen
Rückkehr zum Alltag.
„Erster, wichtiger Schritt aus der Spirale der Eskalation“
Zuletzt war der Konflikt zwischen beiden Ländern eskaliert. Es gab
Gefechte an der Grenze zwischen Indien und Pakistan und
gegenseitige Luftangriffe. Am Samstag hatten sich beide Seiten überraschend auf eine Waffenruhe geeinigt. Die USA hatten nach Angaben von
Präsident Donald Trump zwischen den beiden südasiatischen Atommächten
vermittelt.
UN-Generalsekretär António Guterres, die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas und die Bundesregierung reagierten erleichtert. „Der nun
vereinbarte Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan ist ein erster,
wichtiger Schritt aus der Spirale der Eskalation“, schrieb das Auswärtige Amt
auf X. „Die Bundesregierung stand dazu in den letzten Tagen mit beiden Seiten
in Kontakt.“
Indien und Pakistan kündigen Verhandlungen an
Nach Angaben von US-Außenminister Marco Rubio vereinbarten beide Seiten außerdem den Beginn von
Verhandlungen über verschiedene Streitthemen. Diese Gespräche sollen auf neutralem Boden
stattfinden. Nach einem Bericht der Times of India unter Verweis auf
ranghohe Militärvertreter wollen die Armeeführungen beider Länder am Montag
über die Umsetzung der Waffenruhe sprechen.
In dem Konflikt geht es um die Himalaya-Region Kaschmir, die sowohl Indien als auch Pakistan vollständig für sich beanspruchen. Beide kontrollieren einen Teil der Region. Auslöser für die jüngsten Auseinandersetzungen war
ein Terroranschlag mit 26 Toten im indisch verwalteten Teil Kaschmirs Ende
April. Indien wirft der pakistanischen Regierung eine Beteiligung an dem Anschlag vor.
Trump will langfristige Lösung für Konflikt suchen
Der
pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif bedankte sich in einer Rede an die
Nation bei Trump für dessen Unterstützung einer Waffenruhe. Auch andere Länder
wie Saudi-Arabien, Großbritannien, die Türkei, Katar und die Vereinigten
Arabischen Emirate hätten eine wichtige Rolle bei den Bemühungen um eine
Feuerpause gespielt.
Nach einem Bericht des Senders CNN hatte
sich die US-Regierung wegen besorgniserregender Geheimdiensterkenntnisse zu
einer drohenden Großeskalation des Konflikts als Vermittler eingeschaltet. Auf seiner Onlineplattform Truth Social kündigte US-Präsident Donald Trump an, eine
langfristige Lösung für den Kaschmir-Konflikt suchen zu wollen.