Kaschmir-Konflikt: Indien wirft Pakistan Bruch jener Waffenruhe vor

Indien hat Pakistan einen Bruch der erst vor wenigen Stunden vereinbarten Feuerpause vorgeworfen. Der indische
Außenminister Vikram Misri beschuldigte Pakistan, sich nicht an
die Vereinbarung zu halten. Die indischen Streitkräfte hätten die Anweisung erhalten, „hart“
auf den Bruch zu reagieren, sagte Misri. Zuvor hatte die Regionalregierung von Jammu und Kaschmir von Explosionen in dem Himalaya-Gebiet berichtet.

Die Luftabwehreinheiten in der Stadt Srinagar
seien aktiviert worden, schrieb der Regierungschef des indischen
Unionsterritoriums Jammu und Kaschmir, Omar Abdullah, auf der Plattform
X. Das sei keine Waffenruhe. Die Zeitung India Today
berichtete, dass Pakistan womöglich auch außerhalb von Kaschmir in
anderen Grenzgebieten Angriffe verübt habe. Man habe zwei eingedrungene
Drohnen abgeschossen, darunter
eine im Bundesstaat Rajasthan.

Pakistanische Regionalregierung: Kämpfe auf beiden Seiten

Ein Minister des pakistanischen Teils von Kaschmir sprach ebenfalls von gewaltsamen Auseinandersetzungen im Grenzgebiet – nach seinen Angaben allerdings auf beiden Seiten. Pakistans Informationsminister teilte hingegen mit, die Feuerpause sei nicht gebrochen worden.

Indien und Pakistan hatten sich nach vier Tagen
wechselseitiger Luftangriffe am Samstag überraschend auf eine Feuerpause verständigt.
Man habe ein umfassendes und nicht nur ein teilweises Ende der
Kämpfe vereinbart, sagte der pakistanische Außenminister Ishaq
Dar. US-Präsident Donald Trump hatte als erster den Durchbruch
bei den Verhandlungen vermeldet. Das indische Außenministerium
erklärte, die militärischen Leiter Pakistans und Indiens hätten
sich auf einen Waffenstillstand geeinigt. Geplant sei, dass die
beiden Spitzenmilitärs am 12. Mai erneut miteinander sprechen
sollten.

Der Kaschmirkonflikt dauert schon seit fast 80 Jahren an, er hatte sich zuletzt aber erheblich verschärft. Nach einem Terrorattentat auf Zivilisten im indischen Teil von Kaschmir, für das Indien Pakistan verantwortlich macht, gab es Gefechte an der Grenze und
gegenseitige Luftangriffe.