Karamba Diaby: „Wir sind nicht verloren“
DIE ZEIT: Herr Diaby, wir möchten mit Ihnen über Ihren Abschied aus dem Bundestag sprechen. Beginnen wir aber mit dem Einzug. Erinnern Sie sich an Ihren ersten Tag als Abgeordneter?
Karamba Diaby: Das war im Jahr 2013, und es hat sich für mich angefühlt wie meine Einschulung. Ich war sehr aufgeregt und wusste, wie groß die Erwartungen an mich waren. Im Wahlkampf war ein Zeitungsartikel über mich erschienen mit dem Titel „Das Experiment“. Thema: Ein Schwarzer kandidiert in der vermeintlichen Nazi-Hochburg, in Halle an der Saale. Ich zog tatsächlich in den Bundestag ein. Und in Berlin waren dann sehr viele Kameraleute da, um den ersten in Afrika geborenen Schwarzen im Bundestag zu filmen. Einerseits habe ich große Dankbarkeit gespürt. Aber auch Ehrfurcht und Druck.