Kanye West eskaliert mit „Heil Hitler“: NS-Propaganda qua Popkultur-Spektakel
Kanye Wests Song „Heil Hitler“ zeigt: Wenn Kunst nur noch über den Kult um ihre Urheber wirkt, wird sie zur Bühne für Tabubruch und Propaganda. Ein Blick auf Geniekult, Medienversagen und die gefährliche Ästhetisierung des Skandals
Kann man noch maßloser provozieren? Der Rapper und Produzent Kanye West bei der diesjährigen Grammy-Verleihung
Foto: Robyn Beck /AFP
Nachdem die Deutschen ihn zum Führer gekürt hatten, galt Hitler nicht mehr nur als politisches Genie, auch seine früheren Tätigkeiten wurden plötzlich interessant: „Zwischen 1933 und 1945 (…) wurden Hitlers Bilder als große Kunstwerke gerühmt. Der Kult um die künstlerische Vergangenheit des ‚Führers‘ und die Preissprünge für seine Bilder nahmen solche Formen an, dass Hitler sich gezwungen sah, einzuschreiten, wollte er sich nicht vor Fachleuten blamieren“, schrieb Brigitte Hamann, Autorin des Standardwerks Hitlers Wien.
Die Anekdote ist ein frappierendes Beispiel dafür, wie Geniekult die Wahrnehmung von Kunst beeinflusst. Viel interessanter als die ästhetische Qualität seiner Bilder war für