Kanada: Feuerwehr kämpft gegen »beispiellose« Waldbrände

Waldbrand in Nova Scotia
Foto: Nova Scotia Government / AFP
Feuerwehrleute in der kanadischen Provinz Nova Scotia kämpfen weiter verzweifelt gegen mehrere außer Kontrolle geratene Waldbrände. Nova Scotia sehe sich einer Krise gegenüber und brauche »jede Hilfe, die wir kriegen können«, sagte Provinz-Regierungschef Tim Houston am Mittwoch. Die Feuer seien »beispiellos«.
Am Mittwoch wüteten den Angaben zufolge 14 Waldbrände in der ostkanadischen Provinz, eines davon nahe der Großstadt Halifax. Mehr als 200 Wohnhäuser und andere Bauwerke seien bereits beschädigt oder zerstört worden, mehr als 16.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen.
Löschflugzeuge nach Nova Scotia verlegt
Aus Nachbarprovinzen wurden demnach zwölf Löschflugzeuge nach Nova Scotia verlegt, Beamte der Küstenwache verstärkten die Löschmannschaften und halfen bei Evakuierungen. Houston forderte zudem Hilfe durch die Armee an. Kanadas Premierminister Justin Trudeau bezeichnete die Lage als »herzzerreißend« und sagte unbegrenzte Hilfe zu.
Ein Paar berichtete dem Sender CBC, dass es durch die Brände sowohl sein Zuhause als auch die von ihm betriebene Kinderpflegeeinrichtung verloren habe: »Das war mein Leben«, sagte Terri Kottwitz unter Tränen.
Rauch von den Waldbränden zog den Angaben zufolge die Atlantikküste hinab Richtung Süden und sorgte für Warnungen angesichts der Luftqualität in den US-Bundesstaaten New Jersey und Pennsylvania.
Auch Kanadas Westen kämpft seit Wochen gegen Waldbrände. Nach Angaben der Behörden sind in der Provinz Alberta in diesem Jahr bei mehr als 546 Bränden mehr als eine Million Hektar Land abgebrannt. In mehr als der Hälfte der Fälle wurden die Feuer nach Angaben der Behörden durch Menschen verursacht, 59 Brände gingen demnach auf Blitzeinschläge zurück.
Kanada wird seit einigen Jahren immer wieder von extremen Wetterereignissen getroffen, die nach Expertenangaben durch den Klimawandel an Intensität und Häufigkeit zunehmen.