Jaden Smith: Endlich ein Dach überm Kopf
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr: Dieses geflügelte Wort von Nietzsche oder auch Rilke geht in schwierigen Zeiten wie diesen ja gerade wieder vielen Menschen im Kopf herum; man fühlt sich obdachlos, unbehaust, was lässt sich dagegen tun? Ein möglicher Ansatz war am Sonntag auf dem roten Teppich der Crypto.com Arena (ja, die heißt wirklich so) in Los Angeles zu sehen. Hier wurden zum 67. Mal die Grammys vergeben – nach Auskunft der Veranstalter die wichtigsten Musikpreise der Welt. Dass diese fast immer ausschließlich an US-amerikanische Künstler gehen, wird in den USA nicht als Widerspruch wahrgenommen. Auch in diesem Jahr verlief die Preisverleihung weitgehend überraschungsfrei. Die R’n’B- und neuerdings Country-Interpretin Beyoncé erhielt den 33., 34. und 35. Grammy in ihrer Karriere und gab sich darüber trotzdem so überrascht, dass ihr Gesichtsausdruck direkt zu einem Meme verarbeitet wurde. Die als „beste neue Künstlerin“ ausgezeichnete Sängerin Chappell Roan forderte in ihrer Dankesrede die Plattenfirmen dazu auf, ihre Künstler besser zu bezahlen und ihnen auch mal eine ordentliche Krankenversicherung zu gönnen, dabei trug sie ein weißes Harlekinkleid und eine Eselsmütze, was für die Durchschlagskraft ihrer gewerkschaftlichen Agitationsversuche nicht unbedingt günstig war.