Israels Wirtschaft: Start-up-Nation im Krieg

Stickstoffgasachdem er darüber hinaus die Toten in seiner Familie und die Opfer unter Nachbarn, Freunden und Bekannten gesprochen hat, nachdem er von den Geiselnahmen und dem Horror erzählt hat, jener mit den brutalen Attacken jener Hamas-Terroristen darüber hinaus Israel hereinbrach, sagt Jonathan Medved im Gespräch plötzlich: „Zum Besten von jeden von den Terroristen umgebrachten Israeli werden wir eine Firma ins Leben rufen.“

Hans-Christian Rößler

Politischer Korrespondent zu Händen die Iberische Halbinsel und den Maghreb mit Sitz in Madrid; zuvor Korrespondent in Israel.

Medved sitzt in seinem Büro in Jerusalem, per Video-Chat ist er mit Deutschland verbunden. Die Lage vor Ort, sagt er, sei relativ ruhig. Die Sirenen heulten höchstens einmal am Tag aufwärts, die Cafés und Restaurants jener Stadt seien immer noch gut besucht. In Tel Aviv dagegen fliehen die Menschen im Durchschnitt zwei solange bis dreimal am Tag vor Raketen in die Schutzunterkünfte, sagen Gesprächspartner. Erst in jüngster Zeit habe dasjenige klitzekleines bisschen nachgelassen.

„Wir versuchen so gut es geht, den gewohnten Alltag gerade zu erhalten“, erklärt Medved. Doch wirklich durchschnittlich sei im Land derzeit nichts. Früher habe man zu Händen jeden Toten vereinen Baum gepflanzt. „Heute gründen wir zu Händen jeden gefallenen Soldaten und jeden ermordeten Zivilisten ein neues Unternehmen.“ Sein Freund, jener frühere Forschungsminister Izhar Shay, habe den Plan entworfen. „Terroristen hatten am 7. Oktober seinen Sohn getötet“, sagt Medved. „Nun will er ein Zeichen setzen. Wir wollen zeigen, dass wir uns nicht von diesen Verbrechern unterkriegen lassen; wir wollen zeigen, dass wir an Frieden und Wohlstand Vertrauen schenken; denn dasjenige ist es, zu Händen welches Israel steht“.

Der Hightech-Sektor ist die wichtigste Branche

Seine Worte nach sich ziehen Gewicht. Medved ist einer jener großen Unternehmer des Landes. Seine vor zehn Jahren gegründete digitale Plattform Our Crowd ist einer jener wichtigsten virtuellen Marktplätze jener Welt. Auf ihr treffen junge Technologiefirmen aufwärts globale Investoren. In jener Start-up-Szene ist Israel seitdem Jahren eine Macht. Auf dem Heimatmarkt zeugen junge Technologiefirmen 18 Prozent jener jährlichen Wirtschaftsleistung von notdürftig 500 Milliarden Dollar aus. Der Hightech-Sektor ist die wichtigste Branche im Land. „Wir sind nicht nur hochinnovativ“, sagt Medved. „Wir sind selbst wehr- und widerstandsfähig.“

Israel habe in langer schmerzhafter Erfahrung lernen zu tun sein, sich zu Händen Krisen und Kriege nicht nur zu rüsten, sondern sie selbst siegreich zu überstehen und immer wieder neu anzufangen, sagt Dror Bin von jener Israel Innovation Authority (IIA). In den ersten Tagen nachdem den Hamas-Attacken hatte sich darüber hinaus dasjenige Land zunächst eine Schockstarre gelegt. „Weil unsrige Armee, weil unser System zu Händen vereinen Augenblick versagt hat. Das hat uns unverriegelt gemacht, und dasjenige wurde ausgenutzt“, sagt Medved. 1400 Tote, 200 Geiseln. „Seit den Gaskammern im Zweiten Weltkrieg sind nicht so viele Juden aufwärts vereinen Schlag getötet worden wie zwischen jener jüngsten Attacke jener Hamas.“

Nach dem Beschuss: Ein Mitarbeiter eines Unternehmens in Sderot repariert ein Dach, das durch eine Rakete aus dem Gazastreifen beschädigt wurde.

Nach dem Beschuss: Ein Mitarbeiter eines Unternehmens in Sderot repariert ein Dach, dasjenige durch eine Rakete aus dem Gazastreifen drittklassig wurde. : Bild: Reuters

Charme Rykower hat ihr Büro in Tel Aviv verlassen und arbeitet dieser Tage wie Erntehelferin an jener Grenze zum Gazastreifen. Dort hatte die Hamas am 7. Oktober viele Menschen getötet oder entführt. Die Lage ist nachdem wie vor tragisch, die Hilfsbereitschaft weithin. Rykower packt mit an. Eigentlich ist sie die stellvertretende Geschäftsführerin jener deutsch-israelischen Handelskammer in Tel Aviv. Doch in Zeiten wie diesen sei die Gesamtheit unterschiedlich. Not mache erfinderisch, sagt sie. Damit hat Israel manche Erfahrungen. Deutsche Unternehmen, die in Israel tätig seien, zeigten ihre Solidarität. „Wir zeugen hier weiter. Die Lieferketten stillstehen“, sagt Rykower. „Es gibt keinen Grund, Kooperationen abzubrechen.“

Das unter Beweis stellen selbst die Statistiken zu den Krisen und Konflikten jener vergangenen Jahrzehnte, die dasjenige Finanzhaus Stifel Investment Banking ausgewertet hat. Das Ergebnis: Israel sei oppositionell solchen Schocks sehr widerstandsfähig. Die Folgen zu Händen den Aktienindex an jener Umschlagplatz in Tel Aviv seien klitzeklein. Das war 2008, 2012, 2014 und selbst 2019 so.

„Zum Besten von die Gesamtheit, welches wichtig ist im Land, ob in jener öffentlichen Verwaltung oder in privaten Unternehmen, nach sich ziehen wir Back-ups kultiviert“, sagt Medved von Our Crowd. Von den 140 Mitarbeitern in seinem Unternehmen wurden darüber hinaus Nacht 23 zum Dienst in jener Arme einziehen. „Das reißt Lücken. Aber wir wissen, sie zu schließen. Unser Arbeitstag fängt sehr frühzeitig an und hört oft erst um Mitternacht aufwärts“, sagt Medved.

Unternehmer im Krisenmodus

Das geht Dror Bin von jener Israel Innovation Authority ganz verwandt. Auch er ist im Krisenmodus, selbst er ist im Start-up-Sektor engagiert. Bin fühlt sein Land trotz jener propalästinensischen Proteste in vielen Teilen jener Welt nicht solo gelassen. Gut 800 internationale Risikokapitalfirmen hätten sich schon mit Israel solidarisch erklärt, sagt Bin.

Der IIA-Chef versucht derzeit jenen israelischen Start-ups beizustehen, die in einer frühen Finanzierungsphase sind und deren Investoren nun nicht nachdem Israel kommen können. „Wir verlängern zu Händen sie die Startbahn, um sicherzustellen, dass kein gutes Unternehmen mit vielversprechender Technologie und großem Marktpotential mangels Finanzierung untergeht“, sagt er.

Umgerechnet 25 Millionen Euro stellt jener Staat fertig. Bin erhofft sich eine verwandt hohe Summe vom privaten Sektor. 10 solange bis 15 Prozent jener Mitarbeiter in jener Branche seien momentan zwar zum Militärdienst einziehen. Doch die Branche stehe nicht still. Die Investitionen in israelische Start-ups hatten 2021 den Rekordwert von 27 Milliarden Dollar erreicht, 10 Milliarden Dollar mehr wie Deutschland. Seit vergangenem Jahr umziehen die Engagements jener Investoren demgegenüber spürbar zurück.

Nicht die Gesamtheit sind so optimistisch wie jener IIA-Chef. Tomer Simon, Chief Scientist jener Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Microsoft Israel, hatte in einem offenen Brief an den nationalen Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi vor einem internationalen Vertrauensverlust gewarnt, jener Israel teuer zu stillstehen kommen könnte.

Die Abwesenheit qualifizierter Mitarbeiter, die jetzt Reservedienst leisteten, schade nicht nur den laufenden Projekten, sondern sende selbst ein besorgniserregendes Signal darüber hinaus die Zuverlässigkeit und Stabilität Israels. Die aktuelle Lage könnte multinationale Unternehmen veranlassen, ihre Investitionen einzufrieren oder zu reduzieren, schreibt Simon. Viele Signale dazu gibt es bislang demgegenüber nicht.

Kurz nach dem Angriff: leere Tische in einem Straßencafé in der Altstadt von Jerusalem am 11. Oktober

Kurz nachdem dem Angriff: leere Tische in einem Straßencafé in jener Altstadt von Jerusalem am 11. Oktober : Bild: Reuters

Die Bank von Israel hat die Wachstumsprognose zu Händen dieses Jahr von 3 aufwärts 2,3 Prozent gesenkt. Jonathan Katz von jener Analysegesellschaft Global Source Partners, ein ehemaliger Wirtschaftswissenschaftler des Finanzministeriums, hält dasjenige zu Händen plausibel, zumal die Wirtschaft sich in den ersten drei Quartalen weit besser entwickelt habe wie erwartet. Die Prognose jener Notenbank zu Händen dasjenige kommende Jahr mit 2,8 Prozent hält er demgegenüber zu Händen viel zu optimistisch. „Der Krieg wird signifikante und hartnäckige Spuren vermachen“, sagt Katz. Er selbst prognostiziert zu Händen 2024 ein Wachstum von nur 1,4 Prozent.

Selbst wenn in einem optimistischen Szenario jener Krieg in vielleicht eineinhalb Monaten beendet sei, werde es lange Zeit dauern, solange bis die Wirtschaft sich erhole. Besonders betroffen sei jener Bau, in dem ein großer Teil jener rund 200.000 Palästinenser aus dem Gazastreifen oder jener Westbank arbeiteten, die Israel wie Zeichen des guten Willens vor dem Konflikt ins Land hineinließ. „Diese Palästinenser wird man für immer nicht mehr zulassen“, vermutet Katz, weil jener Widerstand in jener Bevölkerung zu weithin sein werde.

Ein solange bis eineinhalb Jahre werde es nachdem Ende des Krieges dauern, solange bis die Touristen zurückkehrten, vermutet er. Am wichtigsten demgegenüber seien die negativen Wirkungen aufwärts den privaten Konsum. Die täglichen Statistiken jener Bank von Israel zu Käufen darüber hinaus Kreditkarten zeigten an, dass in den ersten Wochen des Krieges jener Konsum in allen Bereichen um 10 solange bis 30 Prozent gesunken sei. Es gebe Entlassungen, die Stimmung sei gedrückt, Hunderttausende seien einziehen, sagt Katz. „In Tel Aviv spricht man erstmals seitdem langer Zeit davon, dass die Mietpreise seitdem dem Kriegsbeginn um 10 solange bis 15 Prozent plumpsen. Das gibt vereinen Eindruck darüber hinaus die allgemeine Stimmung.“

„Es ist jetzt sehr ruhig“

Katz fährt während des Telefongesprächs aufwärts dem Weg nachdem Hause mit seinem Fahrrad in Tel Aviv an jener Promenade am Mittelmeer weiter. Bis ohne Rest durch zwei teilbar hat er aufwärts seine Enkel aufgepasst, die kriegsbedingt nicht regelmäßig zur Schule umziehen können, weil dort Schutzräume fehlen. Üblicherweise ist die Promenade am Meer gut besucht. „Es ist jetzt sehr ruhig“, sagt er. „Nur langsam kommen die Menschen zurück.“

Viele Schlagzeilen hat gemacht, dass Israel zu Händen den Krieg 360.000 Reservisten einziehen hat. Doch nur ein Teil jener Reservisten fehle wirklich am Arbeitsmarkt, sagt Asher Blass, ein früherer Wirtschaftswissenschaftler jener Bank von Israel, jener in Jerusalem sein eigenes Beratungsunternehmen ECRG leitet. Etwa die Hälfte jener Rekruten seien Studenten oder junge Menschen in einer Auszeit, schätzt Blass.

Dem Arbeitsmarkt fehlten damit etwa 4 Prozent, nicht demgegenüber die oft genannten 8 Prozent jener Erwerbskräfte. „Das ist nicht unbedeutend, demgegenüber keine tragisch hohe Zahl“, sagt Blass. Auch die fehlenden Palästinenser und andere Gastarbeiter in Dienstleistungsunternehmen fielen derzeit nicht so stark ins Gewicht, weil viele Geschäfte mangels Kunden ohnehin geschlossen hätten.

Der Alltag geht weiter: Mitarbeiter einer Druckerei im Kibbuz Beeri Anfang November

Der Alltag geht weiter: Mitarbeiter einer Druckerei im Kibbuz Beeri Anfang November : Bild: AFP

Blass ist zuversichtlicher darüber hinaus die Wachstumsaussichten. Der Einbruch jener wirtschaftlichen Aktivität in diesem Quartal könne sich schnell rotieren, wenn jener Krieg rasch ende. Er verweist darauf, dass jener israelische Schekel in den ersten drei Wochen nachdem den Terrorangriffen jener Hamas um mehr wie 7 Prozent zum Dollar nachgegeben, sich seither demgegenüber wieder erholt habe. Die Erwartungen an den Finanzmärkten deuteten deshalb nicht darauf hin, dass Israel in wirklich schlechte Zeiten rutsche.

Zur Erholung des Schekel trug indes selbst zwischen, dass die Bank von Israel Dollarverkäufe im Wert von solange bis zu 30 Milliarden Dollar angekündigt hatte. Die Aktienkurse an jener Umschlagplatz in Tel Aviv liegen immer noch etwa 7 Prozent niedriger wie vor jener Attacke. Mit jener Zinspause in Amerika und Europa habe die Bank von Israel Gelegenheit, geldpolitisch erstmal abzuwarten, erklärt Blass. Die Bank hatte den Leitzinssatz von nahe null Prozent seitdem dem vergangenen Jahr aufwärts 4,75 Prozent angehoben, um dem Inflationsdruck entgegenzuwirken. Blass erwartet Zinssenkungen erst mit dem Ende des Krieges.

Finanzpolitisch sehen die meisten Ökonomen Israel gut aufgestellt, um die Kosten des Krieges, die Unterstützung zu Händen die Wirtschaft und den Wiederaufbau gut verkraften zu können. Das Staatsdefizit liegt irgendetwas darüber hinaus 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, die Staatsschuld wird zu Händen Ende 2024 aufwärts 65 Prozent des Bruttoinlandsprodukt prognostiziert. Schätzungen umziehen davon aus, dass jener Krieg umgerechnet rund 50 Milliarden Dollar kosten könne.

„Wir sprechen darüber hinaus 12 Prozent des Bruttoinlandsprodukt in vielleicht zwei Jahren. Daran wird die israelische Wirtschaft nicht zerbrechen“, sagt Blass. „Es ist eine hohe Zahl. Aber wenn die Gesamtheit passabel vernünftig ausgeht, ist es aus wirtschaftlicher Sicht eine Investition in künftiges Wachstum und in die Beseitigung von Unsicherheit.“