Israels Angriff gen Iran: Guterres fordert Israel und Iran zu Zurückhaltung gen
Nach den israelischen Angriffen auf den Iran hat UN-Generalsekretär António Guterres sowohl Israel als auch den Iran zu äußerster Mäßigung aufgerufen. Es müsse um
jeden Preis verhindert werden, dass die Lage in der Region in einen noch
heftigeren Konflikt abgleite, teilte Guterres mit. Dies könne sich der Nahe Osten nicht leisten. Guterres verurteile jedwede Eskalation.
Die
Golfstaaten verurteilten die israelischen Angriffe, bei denen der Armeechef und der Chef der Revolutionsgarden, sowie zwei Atomwissenschaftler getötet wurden, deutlich. „Das Königreich verurteilt diese ruchlosen Angriffe und betont, dass
die internationale Gemeinschaft und der Sicherheitsrat eine große Verantwortung
tragen, diese Aggression umgehend zu stoppen“, teilte die saudische Regierung mit. Die Angriffe stellten eine klare Verletzung
internationalen Rechts dar. Katar sprach von einer „eklatanten Verletzung“ der Souveränität und Sicherheit des Iran.
Die omanische
Regierung bezeichnete die Angriffe als
„gefährliche und rücksichtslose Eskalation“. Israels Vorgehen drohe diplomatische Bemühungen zunichtezumachen. Die Angriffe stellten eine „eklatante Verletzung der
UN-Charta und des Völkerrechts“ dar. Ägyptens Premierminister Mostafa Madbouly kündigte an, die nationalen Vorräte an Rohstoffen aufzustocken. Man beobachte die Lage genau.
Starmer fordert „Zurückhaltung, Ruhe und eine Rückkehr zur Diplomatie“
Der britische Premierminister Keir Starmer
forderte alle Parteien zu Zurückhaltung auf. „Wir fordern alle Parteien dringend auf, einen Schritt zurückzutreten und
die Spannungen abzubauen. Eine Eskalation nützt niemandem in der
Region“, sagte er. Die Stabilität im Nahen Osten müsse Priorität haben. Großbritannien bemühe sich mit seinen Partnern um eine Deeskalation. „Jetzt ist es an
der Zeit für Zurückhaltung, Ruhe und eine Rückkehr zur Diplomatie“.
Frankreich rief alle Beteiligten zur
Zurückhaltung auf, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Die
französische Regierung habe ihre Besorgnis wegen des iranischen Atomprogramms mehrfach zum Ausdruck gebracht, erklärte Außenminister Jean-Noel Barrot. Zugleich bekräftige Frankreich,
dass Israel das Recht habe, sich gegen Angriffe zu verteidigen.
Griechenland werde im Laufe des Freitags seinen nationalen Sicherheitsrat einberufen, um die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten zu erörtern, teilte das Büro von Premierminister Kyriakos Mitsotakis in einer Erklärung mit.
Zypern will bei möglichen Evakuierungen helfen
Zyperns Regierung erklärte sich nach den Angriffen bereit, bei Bedarf bei Evakuierungen im Nahen
Osten zu helfen. Ein entsprechender Mechanismus sei aktiviert worden, teilt ein
Regierungssprecher mit. Präsident Nikos Christodoulides habe für Freitag eine
Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates einberufen. Die Mittelmeerinsel liegt rund 400 Kilometer von der israelischen Küste entfernt.
Japan verurteilte Israels Angriff. „Die Regierung verurteilt diese Aktion, die die Situation eskalieren lässt, aufs Schärfste“, erklärte Japans Außenminister Takeshi Iwaya. „Inmitten der laufenden diplomatischen Bemühungen, einschließlich der Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran, um eine friedliche Lösung der iranischen Nuklearfrage zu erreichen, ist die Anwendung militärischer Gewalt zutiefst bedauerlich.“
Das chinesische Außenministerium sagte, dass China bereit sei, eine konstruktive Rolle bei der Beruhigung der Situation zu spielen. China verfolge die israelischen Angriffe auf den Iran mit großer Aufmerksamkeit. Das türkische Außenministerium teilte mit, dass es den israelischen Angriff auf Iran verurteile. Der im Gaza-Krieg als Vermittler fungierende Golfstaat Katar kritisierte die israelischen Angriffe im Iran ebenfalls kritisiert und warnte,
diese „behinderten“ die Bemühungen um eine „Deeskalation und
diplomatische Lösungen“.
Mützenich hofft auf Vermittlung durch Großmächte
SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich sieht in Israels Angriff eine „große Eskalationsgefahr“. Er hoffe, dass die Großmächte auf der Welt „klug genug sind, so gut wie möglich noch deeskalierend zu wirken“, sagte er im Deutschlandfunk. Israel habe „natürlich ein Selbstverteidigungsrecht“. Dieses sei aber gebunden an eine unmittelbar bevorstehende Gefahr einer existenziellen Bedrohung. „Ob die durch den Iran in den letzten Stunden bestanden hat, das entzieht sich meiner Kenntnis.“ Es deuteten keine öffentlich verfügbaren Informationen darauf hin, „dass der Iran Israel angreifen würde“. Daher werde das auch im UN-Sicherheitsrat zur Sprache kommen.
Irans Atomprogramm sei „mit Sicherheit gefährlich“, sagte Mützenich. Es sei aber auch die „bittere Wahrheit, der wir gegenüber stehen“, dass immer mehr Länder „zu nationalen Eigenmächtigkeiten greifen, die eigentlich in der Aufgabe der internationalen Gemeinschaft und insbesondere des Sicherheitsrats stehen“.