Israel-Iran-Krieg: Macron warnt vor gewaltsamem Regimewechsel im Iran
- Israel hat in der Nacht zum 13. Juni den Iran angegriffen, darunter laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mehrere Ziele des iranischen Atomprogramms.
- In einem ersten Vergeltungsangriff startete der Iran zahlreiche Drohnen in Richtung Israel, die laut Berichten allesamt abgefangen wurden. Am Abend des 13. Juni erfolgte ein Gegenangriff mit Raketen, unter anderem in Tel Aviv gab es Einschläge, Tote und Verletzte.
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- Seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 ist die Lage in
Nahost immer weiter eskaliert. - In der Nacht zum 17. Mai gab Israel den Beginn einer neuen Großoffensive im Gazastreifen bekannt. Die humanitäre Lage dort ist alarmierend, monatelang verweigerte Israel die Einfuhr von Hilfsgütern.
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- Neben eigenen Recherchen verwenden wir Material der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters.
Macron warnt vor gewaltsamem Regimewechsel im Iran
„Glaubt irgendjemand, dass das, was 2003 im Irak (…) und im vergangenen Jahrzehnt in Libyen geschehen ist, eine gute Idee war? Nein!“, sagte Macron mit Bezug auf die dortigen militärischen Interventionen unter US-Führung. Zum Konflikt zwischen Israel und dem Iran fügte Macron an: „Nein zu Angriffen auf die Energieinfrastruktur, nein zu Angriffen auf die Zivilbevölkerung und nein zu Militäraktionen, die zu einem Regimewechsel führen würden, denn niemand kann sagen, was danach kommt.“
Zwar wolle auch Frankreich „nicht, dass der Iran sich eine Atomwaffe beschafft“, sagte er weiter. Nun sei es aber nötig, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um das Atomprogramm des Iran und dessen Herstellung ballistischer Raketen zu regeln. Frankreich werde „niemals an Aktivitäten zur regionalen Destabilisierung“ teilnehmen.
Iranisches Militär feuert offenbar Raketen auf Israel
Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats beendet
Russland verurteilt israelische Angriffe
Der Überblick am Abend
- US-Präsident Donald Trump hat den Nationalen Sicherheitsrat zur Beratung im Israel-Iran-Krieg einberufen.
- Zuvor hatte Trump den Iran auf Truth Social zur bedingungslosen Kapitulation aufgerufen und mitgeteilt, die USA wüssten um das genaue Versteck des obersten iranischen Führers Ajotollah Ali Chamenei, würden ihn vorerst aber nicht töten.
- Das israelische Militär hat am Nachmittag mehrere Ziele im Westen des Irans angegriffen und nach eigenen Angaben die iranischen Raketeneinheiten weiter in den Osten verdrängt.
- Der iranische Generalstabschef kündigte „Strafaktionen“ gegen Israel an und forderte israelische Bewohner zum Verlassen der Großstädte Tel Aviv und Haifa auf.
- „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle“, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz über die israelischen Angriffe auf den Iran.
- Das Auswärtige Amt hat für Mittwoch und Donnerstag zwei Sonderflüge aus der jordanischen Hauptstadt Amman angekündigt, mit denen deutsche Staatsbürger aus Israel ausgeflogen werden sollen.
Macron spricht sich gegen Sturz der iranischen Regierung aus
Seit gestern habe es wahrscheinlich einen Meinungswechsel bei US-Präsident Donald Trump gegeben, sagte das französische Staatsoberhaupt weiter. Er gehe davon aus, dass Trump den Druck auf die Islamische Republik erhöhen wolle.
Iran ruft israelische Bevölkerung zum Verlassen von Tel Aviv und Haifa auf
Iran verlegt offenbar Raketeneinheiten in Richtung Osten
In den vergangenen Stunden hätten rund 60 israelische Kampfjets feindliche Raketenabschussrampen bombardiert, hieß es. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Warum der Krieg im Iran vor vielen Jahren begann
Angst sei kein Ausnahmezustand gewesen, sondern ein konstantes Grundgefühl. Die Kriegsangst sei nie nur ein politisches Szenario gewesen, sondern ein prägendes Lebensgefühl.
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Starmer geht nicht von US-Kriegsbeteiligung im Iran aus
Trump berät mit Nationalem Sicherheitsrat über Israel-Iran-Krieg
Zuvor hatte Trump mitgeteilt, die Geduld der USA mit dem Iran gehe zu Ende. Sein vorzeitiges Verlassen des G7-Gipfels in Kanada hatte nach Trumps Aussage nichts mit dem Bemühen um ein Abkommen zwischen Israel und dem Iran zu tun. Es sei etwas „viel Größeres“ zu erwarten.
Trump fordert Iran zu Kapitulation auf
Trump warnte den Iran außerdem davor, Raketen auf Zivilisten oder US-Soldaten abzufeuern und mahnte: „Unsere Geduld geht langsam zu Ende.“ In einem weiteren Post schrieb er, mutmaßlich an den Iran gerichtet, in Großbuchstaben: „Bedingungslose Kapitulation!“
Wie man im Iran auf den Krieg und auf Europa blickt
Während Israel seine Angriffe auf Gaza und den Libanon auch damit rechtfertigte, die Bevölkerung damit zum Aufstand gegen Hisbollah und Hamas motivieren zu wollen, hätten die Iraner sich in den vergangenen Jahren längst mit Massenprotesten gegen die Brutalität des iranischen Regimes gestellt, schreibt Lea Frehse. Wie reagieren die arabischen Nachbarstaaten also auf die neue Gewalteskalation? Und was bedeutet das für künftige diplomatische Bemühungen aus Europa?
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JD Vance spricht von möglichen „weiteren Maßnahmen“ gegen Iran
US-Präsident Trump war am Montagabend überraschend vorzeitig vom G7-Gipfel nach Washington zurückgekehrt. Seine Sprecherin nannte die „Ereignisse im Nahen Osten“ als Grund. In den vergangenen Tagen hatte er zunächst mitgeteilt, Israel und der Iran sollten einen „Deal“ abschließen, um die Kämpfe zu beenden. Am Montag rief er dann die gesamte Bevölkerung der iranischen Hauptstadt Teheran dazu auf, diese zu verlassen.
Auswärtiges Amt kündigt zweiten Sonderflug aus Amman an
Die auf der Krisenvorsorgeliste Elefand registrierten Deutschen werden den Angaben nach über die Details informiert. Demnach sind bei Elefand derzeit über 4.000 Deutsche registriert, die angeben, sich in Israel aufzuhalten, in Iran sind es über 1.000 Registrierungen.