Israel-Iran-Krieg: Iranische Urananlage durch israelischen Angriff schwergewichtig kaputt
- Israel hat in der Nacht zum 13. Juni den Iran angegriffen, darunter laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mehrere Ziele des iranischen Atomprogramms.
- In einem ersten Vergeltungsangriff startete der Iran zahlreiche Drohnen in Richtung Israel, die laut Berichten allesamt abgefangen wurden. Am Abend des 13. Juni erfolgte ein Gegenangriff mit Raketen, unter anderem in Tel Aviv gab es Einschläge, Tote und Verletzte.
- Seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 ist die Lage in
Nahost immer weiter eskaliert. - In der Nacht zum 17. Mai gab Israel den Beginn einer neuen Großoffensive im Gazastreifen bekannt. Die humanitäre Lage dort ist alarmierend, monatelang verweigerte Israel die Einfuhr von Hilfsgütern.
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- Neben eigenen Recherchen verwenden wir Material der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters.
Israel attackierte mehrere Raketenstellungen im Iran
Von iranischer Seite gab es zu Israels Angaben zunächst keine Mitteilung.
Drei Mitarbeiter von iranischem Staatssender getötet
Der Sender war gestern während einer Live-Übertragung getroffen worden, in der die Moderatorin Israel heftig kritisiert hatte und anschließend das Fernsehstudio verließ, wie iranische Medien berichteten. Die Sendung war zunächst eingestellt worden, später wurde aber wieder aufgenommen.
Warum unterschiedliche Quellenlagen die Berichterstattung erschweren
Im Iran hingegen ist die Informationslage deutlich anders. Nachrichtenagenturen, TV-Sender oder Onlinemedien werden vom Staat gelenkt und zensiert. Was veröffentlicht wird und was nicht, ist also staatlich gesteuert. Hinzu kommen Internetsperren des Regimes, um Videos und Nachrichten in den sozialen Medien zu stoppen. Ausländische Medien sind in dem Land kaum aktiv und müssen auf eigene Quellen in dem Land vertrauen. Reporter ohne Grenzen stuft den Iran bei der Pressefreiheit auf Platz 176 von 180 Ländern weltweit ein. Zudem greift Israel im Krieg auch staatliche Medien an.
Meldungen zu Angriffen, Getöteten und Schäden aus dem Iran gibt es aus diesen Gründen deutlich weniger. Auch ist eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben ungleich schwieriger. Oft schwer zu verifizieren sind auch Angaben der israelischen Regierung oder der Armee über angegriffene Ziele oder abgefangene Raketen. Opferzahlen oder Schäden in Israel lassen sich dagegen weitgehend zuverlässig überprüfen.
Israel meldet einstellige Zahl an iranischen Raketenangriffen
Zuvor hatten die Behörden die Bevölkerung in Tel Aviv sowie den Städten Aschdod und Aschkelon dazu aufgefordert, sich in Schutzräume zu begeben. Dem Rettungsdienst Magen David Adom zufolge gab es keine Verletzten.
G7-Staaten fordern Israel und Iran zur Deeskalation auf
Auch die Bedeutung des Schutzes von Zivilisten wird in der Erklärung hervorgehoben. Eine Lösung der Israel-Iran-Krise solle zu einer umfassenderen Deeskalation im Nahen Osten führen, die auch eine Waffenruhe in Gaza beinhaltet, teilten die Staats- und Regierungschefs mit. Außerdem sei man bereit, sich mit Blick auf Auswirkungen im internationalen Energiemarkt abzustimmen. Direkte Kritik am israelischen Vorgehen gegen den Iran findet sich in der Erklärung nicht.
Die Einigung auf die Erklärung gestern Abend (Ortszeit) erfolgte wenige Stunden nach der Ankündigung des US-Präsidialamts, dass Trump wegen der Nahostkrise vorzeitig nach Washington, D. C. zurückkehrt und auf den zweiten Gipfeltag verzichtet.
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Teheran laut Medienberichten wieder unter Beschuss
Anreicherungsanlage in Natans laut IAEA stark beschädigt
Der unterirdische Teil von Natans wurde demnach nicht getroffen, die dort installierten Geräte könnten aber durch den Stromausfall beschädigt worden sein. Die Anlage Fordow blieb bei den Angriffen Grossi zufolge unversehrt.
Luftalarm in Nordisrael
Trump ruft Sicherheitsberater laut Berichten in den Situation Room
Der Situation Room ist ein im Weißen Haus befindliches Kommandozentrum, von dem aus der US-Präsident beispielsweise Militäroperationen auf der ganzen Welt verfolgen und befehligen kann.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte dem Sender Fox News, dass Trump nach wie vor ein Abkommen mit dem Iran über dessen Nuklearprogramm zum Ziel habe.
Israel meldet erneuten Raketenbeschuss
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von einer Explosion über Tel Aviv.
Trump hat laut Macron Waffenruhe vorgeschlagen
Das Angebot sehe vor, eine Waffenruhe zu erreichen und im Anschluss „breitere Diskussionen“ zu beginnen, sagte Macron. Es gelte nun abzuwarten, ob die Kriegsparteien dem zustimmten.
China rät zum Verlassen Israels
Trump ruft Einwohner Teherans zur Flucht auf und verlässt G7-Gipfel vorzeitig
Wie schon mehrmals in den vergangenen Wochen wiederholte Trump in seinem Post, der Iran hätte sich im Streit um das iranische Atomprogramm auf ein Abkommen mit den USA einigen sollen. „Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen“, fügte Trump hinzu.
Am Abend gab Trumps Regierungssprecherin Karoline Leavitt überraschend bekannt, dass Trump den G7-Gipfel in Kanada frühzeitig verlassen werde. „Präsident Trump wird heute Abend nach Washington zurückkehren, um sich um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern“, teilte Leavitt mit: „Wegen der Ereignisse im Nahen Osten wird Präsident Trump heute Abend nach dem Abendessen mit den Staatschefs abreisen“, schrieb Leavitt auf X.
Offenbar neue Angriffe auf den Iran
Netanjahu fordert Iraner zum Widerstand gegen Irans Regierung auf
„Wir haben einen gemeinsamen Feind, den wir entschlossen bekämpfen„, fügte Netanjahu hinzu. Er sei davon überzeugt, dass die Iranerinnen und Iraner bald „frei“ sein werden.