„I want to start at the beginning“, sagt Jenny Hval im dritten Song auf Iris Silver Mist, ihrem mittlerweile neunten Album. Kurz danach gehen Synthesizer auf wie die Sonne, und Hval singspricht, dass sie sicher sei, mal ein Burger gewesen zu sein. Sie steht vor dem lokalen Burgerrestaurant und sehnt sich nach Sehnen und Muskeln, zurück zum Anfang eben, damals, als sie „juicy“ war, warm, tropfend, fettig. Animalisch! Jetzt hat Hval das Gefühl, nicht mehr fleischlich zu sein, nicht zu leben, sondern zu überdauern im Fiebertraum der Gegenwart, die geprägt ist durch das Internet und die Binarität der sozialen Medien. Musik machen, Kunst machen – sind das nicht gerade geisterhafte Ideen? Ein Iris Silver Mist, also ein feuchter Silberglanz auf der Iris, ein Rückstand, letzter Schimmer, Duft von etwas, das eigentlich vorbei ist?