Iran: Sie forderten „Frau, Leben, Freiheit“ – und heute?
Drei Jahre nach der größten Protestbewegung gegen das
iranische Regime hat sich eines grundlegend verändert: Zumindest in den großen
Städten ist es mittlerweile Alltag, Frauen ohne Kopftuch und mit kurzärmeliger
Kleidung zu sehen. Und das nicht nur in bestimmten Vierteln oder zu bestimmten
Anlässen: Ob in Parks, an Ausflugsorten oder in den Büros staatlicher Behörden
– immer mehr Frauen verweigern die vorgeschriebene Kleiderordnung.
Das Straßenbild im Iran ähnelt heute mehr denn je den Jahren
vor der Islamischen Revolution von 1979, als Frauen selbst entschieden, ob sie
ein Kopftuch tragen wollten oder nicht. Selbst an den großen Universitäten ist
es Studentinnen gelungen, das Regime zurückzudrängen. Wahrscheinlich sind es
nur noch die öffentlichen Schulen, in denen Lehrerinnen und Schülerinnen der
Zwangsverschleierung unterworfen bleiben.